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Fusion: Schering-Aufsichtsrat stimmt Bayer-Angebot zu

Nach dem Vorstand hat sich auch der Aufsichtsrat des in Berlin ansässigen Schering-Konzerns für das Übernahmeangebot von Konkurrent Bayer ausgesprochen.

Berlin - Der Aufsichtsrat des drittgrößten deutschen Pharmakonzerns Schering hat das milliardenschwere Übernahmeangebot des Chemieriesen Bayer befürwortet. Das Kontrollgremium schloss sich der positiven Bewertung des Vorstands an und will den Aktionären nach Prüfung der formellen Offerte ebenfalls eine Annahme empfehlen, wie Schering am Montag in Berlin mitteilte. Bayer will 16,3 Milliarden Euro oder 86 Euro je Aktie für Schering zahlen. Damit wurde ein feindliches Angebot des Darmstädter Rivalen Merck übertrumpft.

Die Bundesregierung dringt vor der geplanten Pharma-Fusion auf einen Erhalt der Standorte und Arbeitsplätze in Deutschland. «In dieser Frage wird die Bundesregierung zu gegebener Zeit im Gespräch mit den beiden Unternehmen sein», sagte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm in Berlin. Dies gelte für Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und weitere Mitglieder der Regierung. Merkel und Bayer-Vorstandschef Werner Wenning wollen Anfang dieser Woche telefonieren.

Bayer hatte Ende vergangener Woche den Übernahmepoker um Schering für sich entschieden. Die geplante «Bayer Schering Pharma» mit einem Pharma-Umsatz von zusammen mehr als neun Milliarden Euro würde mit Abstand zum deutschen Marktführer aufsteigen. Bei einer Fusion würden laut Bayer voraussichtlich weltweit 6.000 Arbeitsplätze wegfallen. Die Sparte Bayer HealthCare beschäftigt fast 34.000 Mitarbeiter, Schering hat knapp 25.000 Arbeitsplätze.

Nach den Worten des Regierungssprechers hat Bayer-Chef Wenning Merkel bereits schriftlich über die Absichten seines Unternehmens informiert. «Er stellt in dem Brief noch einmal das Interesse seines Unternehmens dar, welchen positiven Effekt diese Übernahme hätte und dass es auf diese Weise zu einer deutlichen Stärkung der Konkurrenzfähigkeit beider Unternehmen kommen könnte.» Bereits am vergangenen Freitag hatte Wilhelm erklärt, die Bundesregierung erwarte, dass bei einer möglichen Übernahme «keine Anpassungen zu Lasten deutscher Standorte erfolgen». (tso/dpa)

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