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Wirtschaft: Fusion von Degussa und Hüls perfekt

Neuer Konzern mit 25 Mrd.Umsatz und 45 000 Mitarbeitern / Analysten begrüßen Firmen-Ehe FRANKFURT (MAIN) (ro).

Neuer Konzern mit 25 Mrd.Umsatz und 45 000 Mitarbeitern / Analysten begrüßen Firmen-Ehe FRANKFURT (MAIN) (ro).Nur zwei Wochen nach Beginn der Gespräche ist die Fusion der beiden Chemiekonzerne Degussa und Hüls offenbar bereits unter Dach und Fach.Damit entsteht ein neuer Konzern mit fast 45 000 Mitarbeitern und einem Umsatz von gut 25 Mrd.DM.Das Unternehmen soll den Namen Degussa-Hüls AG tragen und seinen Sitz in Frankfurt (Main) und Marl haben.Die Zentrale wird am Main angesiedelt.Der neue Konzern entsteht im Wege einer Verschmelzung, wobei die Veba-Tochter Hüls die aufnehmende Gesellschaft ist.Die Degussa-Aktien werden vom Kurszettel der Börse gestrichen und durch die neuen Degussa-Hüls-Aktien ersetzt.Das Umtauschverhältnis muß noch ermittelt werden.Die Börsianer reagierten am Mittwoch hocherfreut auf die Fusion: Der Kurs der Degussa-Aktie kletterte um 8,20 DM auf 101,70 DM und überschritt damit erstmals die 100 DM-Grenze.Vorstandschef des neuen Unternehmens wird Degussa-Chef Uwe-Ernst Bufe.Die weiteren Details der Fusion sollen in den nächsten Wochen abgeklärt werden.Sie müssen dann noch von den Hauptversammlungen abgesegnet werden."Der Zusammenschluß bringt beide Unternehmen einen entscheidenden Schritt nach vorne.Es wird eine international erfolgreiche und für den Kapitalmarkt interessante Gesellschaft entstehen", hieß es bei der Degussa.Auch Analysten stehen dem Zusammenschluß positiv gegenüber: Die Spezialchemie-Bereiche beider Unternehmen würden sich sehr gut ergänzen, betont Ingrid Graf von der DG Bank.Sie rät den Degussa-Aktionären zum Tausch ihrer Aktien in die Papiere der neuen Gesellschaft.Offen ist allerdings noch, was mit dem Pharma-Bereich von Degussa, der Asta Medica, geschehen wird.Potentielle Käufer sind angeblich wieder angesprungen.Degussa-Chef Bufe hatte angekündigt, daß wegen der Fusion keine Werke geschlossen würden.Es gebe bei den Aktivitäten beider Firmen allerdings eine "Überlappung von 15 Prozent".Die Grundlagen für die Fusion waren bereits im Mai 1997 geschaffen worden.Damals hatte die Hüls-Mutter Veba von Henkel, Dresdner Bank und Münchner Rück für 2,9 Mrd.DM einen Anteil von 36,4 Prozent an Degussa übernommen und war damit zum größten Aktionär geworden.Vor allem die internationale Position des Spezialchemie-Herstellers soll mit Hilfe der Degussa gestärkt werden.Während die Degussa knapp 80 Prozent ihres Umsatzes im Ausland erwirtschaftet, sind es bei Hüls etwa 60 Prozent.Die Degussa zählt in mehreren Chemiebereichen zur Weltspitze, unter anderem bei der Herstellung von Auto-Katalysatoren.Im abgelaufenen Geschäftsjahr 1996/97 hat das Unternehmen 15,3 Mrd.DM umgesetzt und den Gewinn um 30 Prozent auf den Rekordwert von 392 Mill.DM erhöht.Die Veba-Tochter Hüls erreichte 1996 einen Umsatz von 10,5 Mrd.DM und einen Jahresüberschuß knapp 460 Mill.DM.

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