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Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund, muss seine Aktionäre bei Laune halten - angesichts der mickrigen Dividende von zehn Cent ist das nicht einfach.

© dpa

Fußballclub braucht frisches Geld: Borussia Dortmund wirbt um Investoren

Um überhaupt eine Chance gegen Bayern München zu haben, braucht der BVB dringend neue Millionen. Zuletzt ist der Gewinn eingebrochen.

Nach einem Gewinneinbruch in der vergangenen Saison forciert der börsennotierte Fußballbundesligist Borussia Dortmund (BVB) die Suche nach einem neuen Geldgeber. “Wir werden die Gespräche mit den interessierten Investoren nun vertiefen“, sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz. Bis Ende September wolle er einen Erfolg in der Sache vermelden. Der strategische Investor soll über eine Kapitalerhöhung einsteigen. Dazu stünden noch knapp 25 Millionen Euro genehmigtes Kapital zur Verfügung.
In den vergangenen Tagen hatte Puma-Chef Björn Gulden Interesse an einem Einstieg bestätigt. Schon seit Wochen wird an der Börse spekuliert, dass der Adidas -Rivale als Ausstatter des Vizemeisters nach dem Einstieg des Spezialchemiekonzerns Evonik ebenfalls ein Aktienpaket übernehmen will.

Im Juni hatte sich bereits der langjährige BVB-Sponsor Evonik über eine Kapitalerhöhung von etwa 27 Millionen Euro mit rund neun Prozent an dem Traditionsclub beteiligt. Er stieg damit zum zweitgrößten Einzelaktionär des Fußball-Clubs hinter Einzelinvestor und BVB-Fan Bernd Geske auf, der knapp elf Prozent hält. Der Fußballverein selbst hält 6,5 Prozent, der Finanzinvestor Odey Asset Management LLP 4,6 Prozent. Frisches Kapital kann der BVB im Wettstreit mit dem Erzrivalen FC Bayern gut gebrauchen, zumal sich der Ruhrgebietsclub nach dem ablösefreien Wechsel von Stürmerstar Robert Lewandowski zu Bayern München für rund 45 Millionen Euro mit neuen Spielern verstärkte.

Die Aktie ist eher ein Fanartikel

Zudem verbuchte der Club in der vergangenen Saison wegen geringerer Erlöse aus Spielerverkäufen einen Gewinneinbruch. Netto blieben noch knapp zwölf Millionen Euro übrig, nach 52 Millionen in 2012/13. Die Transfererlöse sackten auf 4,45 Millionen Euro ab. Ein Jahr zuvor hatten die Wechsel von Mittefeldspieler Mario Götze nach Bayern und Ivan Perisic nach Wolfsburg die Transfereinnahmen auf knapp 52 Millionen in die Höhe schnellen lassen. Den Gewinneinbruch bekommen die Aktionäre indes nicht zu spüren: Sie sollen eine unveränderte Dividende von zehn Cent je Aktie erhalten.
An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Die mehr oder weniger als Fan-Artikel gehandelten SDax-Papiere notierten mit 4,93 Euro rund zwei Prozent im Plus - damit sind sie allerdings immer noch meilenweit entfernt von den elf Euro Ausgabepreis beim Börsengang im Jahr 2000.(rtr)

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