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Wirtschaft: Fußballvereine bangen um Sky Im Notfall eigener Fernsehsender denkbar

München/ Düsseldorf- Der deutsche Fußball blickt sorgenvoll nach Unterföhring, dem trostlosen Medienvorort von München. Dort kämpft der börsennotierte Bezahlsender Sky Deutschland mit massiven Finanzproblemen.

München/ Düsseldorf- Der deutsche Fußball blickt sorgenvoll nach Unterföhring, dem trostlosen Medienvorort von München. Dort kämpft der börsennotierte Bezahlsender Sky Deutschland mit massiven Finanzproblemen. Das Tochterunternehmen des Medien-Tycoons Rupert Murdoch steht angesichts hoher Verluste mit dem Rücken zur Wand. „Die Liga macht sich ernsthafte Sorgen, wie es auf Dauer weitergehen wird“, sagte gestern ein erfahrener Rechtehändler in München. Es sei höchste Zeit, an einem Plan B zu arbeiten.

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) bereitet sich offenbar bereits auf den Ernstfall vor. Die Organisation der 36 Proficlubs könnte bei einem Totalausfall von Sky notfalls mit einem eigenen Sender an den Start gehen. Das versicherten gestern Fußball-Kreise. „Wir haben eine Sendelizenz. Zudem produzieren wir schon jetzt die Fernsehbilder“, sagte ein Insider. DFL-Chef Christian Seifert war am Mittwoch für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Die Fernsehbranche ist aber skeptisch, dass der Zusammenschluss der Profikicker einen eigenen Kanal auf die Beine stellen kann. „Das traue ich der DFL nicht zu“, sagte gestern ein TV-Manager in München. Es fehle nicht nur am Know-how, wie so ein Sender zu vermarkten sei. Die Fußballer müssten dann auch das wirtschaftliche Risiko selbst tragen.

Für die Fußball-Bundesliga ist das Überleben von Sky enorm wichtig. Denn das Tochterunternehmen des amerikanischen Medienkonzerns News Corp. zahlt rund 240 Millionen Euro pro Saison für die Live-Fernsehrechte der ersten und zweiten Liga. Damit ist das Unternehmen der größte Finanzier des deutschen Fußballs. Noch begleicht Sky nach Angaben aus Vereinskreisen seien Rechnungen.

Die Liga sitzt strategisch in der Falle, wenn sie nicht selbst einen Sender aufbauen will. Denn zu Sky gibt es auf dem deutschen Markt keine Alternative. Insider gehen davon aus, dass die DFL notfalls zu einem Preisnachlass bereit sein könnte, um dem Vertragspartner zu helfen. J. Hofer, H.-P. Siebenhaar (HB)

J. Hofer[H.-P. Siebenhaar (HB)]

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