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Future-Dialog: Zu viel vom Planeten verbraucht

Siemens lädt zum Future-Dialogue nach Berlin. Der US-Wissenschaftler Dennis Meadows mahnt: "Wir müssen unser Verhalten ändern".

Berlin - Bereits vor 20 Jahren schrieb der US-Wissenschaftler Dennis Meadows an dem Buch „Die Grenzen des Wachstums“ mit. Heute warnt er immer noch: „In den vergangenen Jahren haben wir Verhaltensweisen entwickelt, die – wenigstens für einen Teil der Menschheit – Wohlstand und Entwicklungschancen ermöglichen. Diese Verhaltensweisen werden uns aber kein Wachstum und keinen Wohlstand in der Zukunft bringen.“

Meadows war einer der Teilnehmer des „Future-Dialogue“, zu dem die Max-Planck-Gesellschaft und der Technologiekonzern Siemens am Montag 400 Wissenschaftler, Politiker und Manager nach Berlin eingeladen hatten. Ziel des Kongresses war es, Antworten auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu finden: den Klimawandel, die Gesundheitsversorgung und die Verstädterung.

Meadows sagte in seiner Einführungsrede, dass wir derzeit so viele Ressourcen verbrauchten, als könnten wir auf die Ressourcen von 1,3 Planeten Erde zurückgreifen. Es sei nicht nur nötig, den wachsenden Verbrauch zu stoppen, sondern ihn wieder zurückzudrehen. „Wir müssen unser Verhalten ändern“, mahnte Meadows. Das werde aber weder einfach sein noch bequem. Meadows sieht aber keine Alternative, als auf nachhaltiges Wirtschaften umzustellen. Die Grenzen des Wachstums seien erreicht, wenn die Ausbeutung der letzten Ressourcen so teuer werde, dass die Nachfrage danach wegbreche. „Die meisten von uns werden das Ende des Wachstums sehen“, sagte Meadows den Zuhörern im Saal voraus.

Der frühere deutsche Außenminister Joschka Fischer, der seit kurzem als Berater für Siemens tätig ist, wies darauf hin, dass die knapper werdenden Ressourcen eine enorme Herausforderung für die Politik darstellten. Schließlich sei es einfacher, den Menschen zu sagen, dass sie morgen mehr haben werden, als ihnen zu erklären, dass die kommende Generation nicht reicher sondern ärmer sein werde. Daher stehe auch die Politik vor einem dramatischen Wandel. Sie müsse den Rahmen schaffen für nachhaltigeres Wirtschaften.

Peter Gruss, Präsident der Max- Planck-Gesellschaft betonte, dass die gewaltigen Herausforderungen der Zukunft nicht von einer einzelnen Institution allein zu lösen seien, sondern nur in Partnerschaften zwischen Wissenschaft, Politik und Wirtschaft.

Siemens-Chef Peter Löscher sieht sein Unternehmen, das bereits 19 Milliarden Euro mit grünen Technologien umsetzt, gut für die Zukunft aufgestellt. Wenn die Grenzen des Wachstums erreicht würden, werde es fantastische Chancen für Unternehmen wie Siemens geben, die nachhaltige und effiziente Lösungen anböten. Corinna Visser

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