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Wirtschaft: Gans

Der Martinsbraten wird in diesem Jahr teurer

PREIS DER WOCHE

Sankt Martin – das ist nicht nur der Tag der Laternenumzüge, in katholischen Gegenden verzehrt man an diesem Tag eine Martinsgans. Das Angebot an Gänsen in dieser Saison ist groß, aber sie sind teurer als im vergangenen Jahr. „Das liegt hauptsächlich an den gestiegenen Produktionskosten in Polen und Ungarn“, sagt Elke Bienentreu von der Preisberichtstelle der deutschen Landwirtschaft in Bonn. Aus diesen Ländern kommt der überwiegende Teil der in Deutschland gekauften Gänse, lediglich 13 Prozent wachsen hier zu Lande auf. Tiefgefrorene Gänse kosten zurzeit durchschnittlich vier Euro pro Kilo, vor einem Jahr waren es noch 3,70 Euro. Die Gänse aus Deutschland werden überwiegend frisch vermarktet und auf Wochenmärkten oder beim Metzger verkauft. 7,20 Euro bis 8,95 Euro müssen Verbraucher pro Kilo zahlen, durchschnittlich vier Prozent mehr als im vergangenen Jahr. „Grund für den Preisanstieg in Deutschland sind leicht gestiegene Futterpreise“, sagt Bienentreu. Im Jahr 2001 wurden in Deutschland rund 31400 Tonnen Gänse verkauft, das entspricht etwa sechs Millionen Tieren.

Der Brauch von der Martinsgans geht auf eine Überlieferung über Sankt Martin zurück, dessen Fest im November gefeiert wird. Martin teilte seinen Mantel mit einem Bettler und sollte später gegen seinen Willen Bischof von Tours werden. Er versteckte sich in einem Gänsestall und wurde von den Tieren – laut Legende – durch lautes Schnattern verraten. Für den Verzehr von Gänsen um diese Jahreszeit gibt es auch einen einfachen biologischen Grund. „Gänse legen nur im Frühsommer Eier“, erklärt Bienentreu. Die letzten Kücken schlüpfen im August. Je nach Aufzucht sind sie nach etwa vier Monaten schlachtreif, das Angebot an frischen Gänsen beschränkt sich somit auf die Monate Oktober bis Dezember. Foto: dpa

Melanie Hinter

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