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Wirtschaft: Garantiepreis für Zucker soll sinken Bauern fordern Korrektur der EU-Pläne

Berlin Die EU-Kommission will die garantierten Preise für Weißzucker und Zuckerrüben um jeweils rund vierzig Prozent senken. Ein entsprechender Entwurf der Kommission solle am 22.

Berlin Die EU-Kommission will die garantierten Preise für Weißzucker und Zuckerrüben um jeweils rund vierzig Prozent senken. Ein entsprechender Entwurf der Kommission solle am 22. Juni offiziell präsentiert werden, hieß es am Freitag in Kreisen der EU-Kommission, die damit einen Bericht der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ bestätigten. Der Deutsche Bauernverband kritisierte den Vorschlag. „Wenn der Vorschlag umgesetzt wird, wird kein Landwirt in Deutschland mehr Zuckerrüben anbauen“, sagte Sprecher Michael Lohse dem Tagesspiegel. Er forderte die Bundesregierung auf, sich im Einklang mit anderen europäischen Zuckeranbauern für eine weniger starke Absenkung der Garantiepreise auszusprechen. Sonst sei Rübenzucker auf dem Weltmarkt nicht mehr konkurrenzfähig.

Mit dem Vorschlag zur Reform der Zuckermarktordnung reagiert Brüssel auf die Einwände der Welthandelsorganisation WTO, die die Zuckerpolitik der EU als Verstoß gegen internationales Handelsrecht kritisiert hatte. Der neue Kommissionsvorschlag geht deutlich über den Plan des früheren EU-Agrarkommissars Franz Fischler hinaus, der die Reform angeschoben hatte. Fischlers Vorschlag sah eine Absenkung der Garantiepreise um nur 33 Prozent vor.

Die Kommission will künftig auch – anders als bislang üblich – die überschüssige Zuckerproduktion nicht mehr aufkaufen. Einkommenseinbußen für Bauern sollen aber zu 60 Prozent durch direkte Hilfen aus der EU-Kasse ausgeglichen werden, hieß es in den Kommissionskreisen. In der EU sind Deutschland und Frankreich die wichtigsten Rübenanbauländer. pet

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