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Gas-Pipeline: BASF beteiligt sich an South Stream

Die BASF-Tochter Wintershall beteiligt sich am Gasprojekt South Stream des russischen Staatskonzerns Gazprom zur Versorgung Südeuropas. South Stream gilt als Konkurrenzprojekt zum EU-Vorhaben Nabucco, das Russland umgeht.

Wintershall investiere etwa zwei Milliarden Euro und erhalte dafür 15 Prozent der Anteile, sagte der russische Vizeregierungschef Igor Setschin am Montag. Gazprom-Chef Alexej Miller und der BASF-Vorstandsvorsitzende Jürgen Hambrecht unterzeichneten in Anwesenheit des russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin in dessen Residenz bei Moskau eine Absichtserklärung.

South Stream gilt als Konkurrenzprojekt zum EU-Vorhaben Nabucco, das Russland umgeht und die Europäische Union unabhängiger von russischem Gas machen soll. Der Einstieg von Wintershall „bedeutet aber nicht, dass Nabucco tot ist“, sagte Hambrecht der Nachrichtenagentur dpa. Die Projekte könnten auch weiterhin gut parallel verfolgt werden.

Die Bundesregierung unterstütze das Projekt und habe eine finanzielle Garantie abgegeben, sagte Putin. Die „enorm wichtige Vereinbarung“ sei ein Zeichen für Stabilität. „Das ist heute erst einmal nur ein Memorandum“, sagte Hambrecht. „Wir müssen hart arbeiten, um die Verträge unter Dach und Fach zu bringen.“ Die Unternehmen arbeiten bereits beim Bau der Ostsee-Pipeline Nord Stream von Russland nach Deutschland zusammen.

Es sei sehr „angenehm“, dass sich Wintershall nun an South Stream beteilige, sagte Putin. Er hatte das EU-Projekt Nabucco wiederholt als „sinnlos und gefährlich“ kritisiert. Gazprom behält nach dem Einstieg von Wintershall 50 Prozent der Anteile an South Stream. An dem Großprojekt beteiligt sich auch der italienische Versorger Eni, der französische Konzern EdF will ebenfalls daran teilnehmen.

South Stream soll frühestens von 2015 an jährlich bis zu 63 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland quer durch das Schwarze Meer nach Südeuropa pumpen. Die Kosten werden auf bis zu 25 Milliarden Euro geschätzt. (dpa)

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