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Wirtschaft: Gas-Streit zwischen Kiew und Moskau Auch die Versorgung in Deutschland ist gefährdet

Berlin - Der Streit zwischen Russland und der Ukraine über die Lieferung von Erdgas hat sich erneut verschärft. So dementierte der russische Gasmonopolist Gasprom Äußerungen des ukrainischen Energieministers Iwan Platschkow, wonach bereits eine Einigung erzielt worden sei.

Berlin - Der Streit zwischen Russland und der Ukraine über die Lieferung von Erdgas hat sich erneut verschärft. So dementierte der russische Gasmonopolist Gasprom Äußerungen des ukrainischen Energieministers Iwan Platschkow, wonach bereits eine Einigung erzielt worden sei. Diese Behauptung sei „eine Provokation“, erklärte das russische Unternehmen. Der Konflikt könnte auch die Gasversorgung in Deutschland beeinträchtigen: „Wenn sich Russland und die Ukraine nicht einigen, kann es durchaus zu Lieferengpässen kommen“, sagte Eon- Ruhrgas-Chef Burckhard Bergmann kürzlich in einem Interview.

Gasprom hatte für Gaslieferungen an die Ukraine zum Jahreswechsel eine Preiserhöhung auf knapp das Fünffache angekündigt. Statt 50 Dollar je 1000 Kubikmeter sollen fortan 230 Dollar fällig sein. Falls die Ukraine diesen Preis nicht bezahle, werde die Belieferung am 1. Januar um zehn Uhr eingestellt, drohte Gasprom-Vizechef Alexander Medwedew. Von da an werde die Ukraine nur noch Gas zur Durchleitung nach Westeuropa erhalten. 80 Prozent des in Deutschland verbrauchten russischen Gases fließen durch die Ukraine. Kiew kündigte bereits an, die für Westeuropa bestimmten Gasmengen anzuzapfen, falls keine Einigung mit Moskau zustande komme.

„Wir müssen uns fragen, ob die Versorgungssicherheit in Europa noch gewährleistet ist“, sagte der energiepolitische Sprecher der Grünen, Hans-Josef Fell, dieser Zeitung. Er forderte Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) auf, mäßigend in den Streit einzugreifen. „Schröder hat bei Gasprom Einflussmöglichkeiten, die er nutzen sollte“, sagte Fell. awm

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