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Gasstreit: Minsk erhebt Transitgebühr für Öl

Nach der Verdoppelung der Gaspreise durch den russischen Monopolisten Gasprom streiten Russland und Weißrussland nun ums Öl. Die Regierung in Minsk erhebt seit 1. Januar eine Transitgebühr von 45 Dollar pro Tonne Öl.

Moskau/Minsk - Damit reagierte Minsk auf die Einführung eines Zolls von 180 Dollar für jede nach Weißrussland exportierte Tonne Rohöl durch Russland, meldete die Agentur Itar-Tass. Eigentlich besteht zwischen beiden Ländern eine Zollunion. Moskau wollte aber unterbinden, dass russische Ölkonzerne ihren Rohstoff billig in weißrussischen Raffinerien verarbeiten lassen. Nach Angaben der Agentur Interfax fließen jährlich etwa 70 Millionen Tonnen russisches Öl durch weißrussische Leitungen nach Westen.

Zwei Minuten vor Auslaufen der Altverträge um Mitternacht hatten Gasprom und die weißrussische Regierung am Silvesterabend neue Gaslieferverträge mit einer Laufzeit bis 2011 unterzeichnet. Danach muss Minsk für 1000 Kubikmeter Gas zunächst 100 statt wie bisher 47 Dollar zahlen. Bis 2011 soll der Preis dann auf westeuropäisches Niveau angehoben werden. Gasprom setzte sich auch mit seiner Forderung nach einer Beteiligung von 50 Prozent an dem staatlichen weißrussischen Gasverteiler Beltransgas durch.

Die Preiserhöhung trifft die weißrussische Wirtschaft hart, deren Konkurrenzfähigkeit bislang von billigem russischen Gas abhing. Der autoritär regierende weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko erklärte in seiner Neujahrsansprache: "Wir stehen vor einem schwierigen, entbehrungsreichen Weg. Wir müssen Maßnahmen treffen, die nicht leicht fallen." (tso/dpa)

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