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Gebäudereiniger: Mindestens sieben Euro fürs Putzen

Der Streik hat sich gelohnt, Deutschlands Gebäudereiniger bekommen mehr Geld. Überraschend haben sich die Gewerkschaft IG Bau und der Arbeitgeberverband der Reinigungsbranche am Donnerstag in Frankfurt am Main auf Tariferhöhungen zwischen 4,9 Prozent im Westen und 6,3 Prozent im Osten geeinigt.

Berlin -  Die Laufzeit beträgt 27 Monate. Ab 2010 werden rund drei Prozent mehr Lohn gezahlt, 2011 gibt es noch mal rund zwei Prozent drauf. Mit dem Abschluss gelten im Westen 8,55 Euro und im Osten sieben Euro als Lohnuntergrenze. Bis 2010 sollen die bisher gültigen Tariflöhne weitergezahlt werden. Ebenfalls vereinbart wurde eine betriebliche Altersvorsorge. Ursprünglich hatte die IG Bau 8,7 Prozent mehr Lohn gefordert, der Bundesinnungsverband der Gebäudereiniger aber nur drei Prozent geboten.

Beide Seiten forderten die Bundesregierung auf, den neuen Tarif umgehend zum verbindlichen Mindestlohn für alle 860 000 Beschäftigten der Branche zu erklären.

In der Gewerkschaft befürchten einige, dass sich die neue schwarz-gelbe Regierung dagegen sperren könnte. IG-Bau-Chef Klaus Wiesehügel wies jedoch darauf hin, dass er mit einer baldigen Rechtsverordnung rechne. Er geht davon aus, dass die neue Mindestlohnverordnung zum Jahresanfang komme.

Die Gewerkschaftsmitglieder werden in einer Urabstimmung zu dem Verhandlungsergebnis befragt, im Arbeitnehmerverband geht man von einer breiten Zustimmung aus. „Unser Verhandlungsführer hat das Angebot der Arbeitgeber als halbes Brötchen bezeichnet“, sagte Gewerkschaftschef Wiesehügel über die ursprünglich angebotenen drei Prozent. „Jetzt haben wir ein schön belegtes Brötchen.“ Die Gewerkschaft hatte in den vergangenen Wochen fast 10 000 Arbeitnehmer in bundesweit mehr als 1000 Objekten streiken lassen.

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