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Wirtschaft: Gegen die USA

Frankreichs Präsident Jaques Chirac hat es wieder getan. Auf seiner Asienreise hat er erneut gezeigt, dass er jedes Prinzip opfert, um die USA zu zwingen, ihm bei der Verwirklichung seiner Vision der „multipolaren Welt“ zu helfen.

Frankreichs Präsident Jaques Chirac hat es wieder getan. Auf seiner Asienreise hat er erneut gezeigt, dass er jedes Prinzip opfert, um die USA zu zwingen, ihm bei der Verwirklichung seiner Vision der „multipolaren Welt“ zu helfen. So sagte er, dass das Massaker auf dem Platz des himmlischen Friedens in „eine andere Zeit“ gehöre – und das EUEmbargo für Waffenlieferungen nach China hinfällig sei. Peking aber sieht die Studentenproteste von 1989 als konterrevolutionäre Rebellion an, die rechtens niedergeschlagen wurde. Dabei hat Paris China das Werkzeug zur Unterdrückung der Regime-Gegner bereitwillig zur Verfügung gestellt: Frankreich liefert Störsendertechnik nach China, ebenso wie eine Liste von Dissidenten, deren Namen bis dahin nicht publik waren. Chirac will, dass China eine Allianz mit Frankreich eingeht, um so den Einfluss der USA zu schmälern. Sich gegen die USA zu stellen, ist aber kaum in Pekings Interesse. Die Regierung Chinas weiß um die Bedeutung der Beziehung zur weltgrößten Wirtschaftsmacht. Auch Frankreichs selektive Erinnerung in Menschenrechtsfragen wird China nicht helfen. Denn die Unfähigkeit zu politischen Reformen verwehrt Peking Respekt und Einfluss in der Weltgemeinschaft.

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