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Wirtschaft: Gekauft wird nur noch mit Rabatt

Angst vor Jobverlust bedrückt die Verbraucher

Düsseldorf - Die Stimmung der Verbraucher in Deutschland verschlechtert sich. Wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Montag mitteilte, sinkt der Konsumklimaindex von 3,4 Punkten im Januar auf 3,2 Punkte im Februar. Damit verdüstert sich die Laune der Verbraucher zum vierten Mal in Folge. „Aus Sicht des Konsums dürfte daher das Jahr 2010 etwas schwieriger werden als das vergangene Jahr“, sagten die Konsumforscher.

Vor allen die persönliche Einkommenserwartung hat sich verschlechtert. Hintergrund seien die drohende Zunahme der Arbeitslosigkeit und die damit verbundene Furcht vor einem Jobverlust, sagten die Marktforscher. Die Bundesregierung erwartet für dieses Jahr 3,7 Millionen Arbeitslose (2009: 3,42 Millionen). Zudem müssen sich Rentner für 2010 auf eine Nullrunde einstellen. Laut GfK erhöhen bislang auch die Erhöhung des Kindergeldes und die volle steuerliche Absetzbarkeit der Krankenversicherungsbeiträge die Einkommenserwartungen nicht.

Auch die Konjunkturerwartungen der Deutschen stiegen im Januar nicht mehr so rasant wie noch im Herbst, sondern stagnierten. „Die Verbraucher sind offenbar der Ansicht, dass sich die Dynamik der wirtschaftlichen Erholung abschwächt“, sagt die GfK. Trotzdem liege die Konsumstimmung mit 25,4 Punkten knapp zehn Zähler über dem Wert des Vorjahres. Grund für die ungebremste Kauflaune sei vor allem die Fülle an Rabatten, die weite Teile des Handels anbieten, nicht nur im Lebensmittelhandel, sondern auch bei Unterhaltungselektronik und bei Möbeln. Für die kommenden Tage erwartet der Handel rege Nachfrage, weil die Läger geräumt werden: „Viele Konsumenten haben sich den Winterschlussverkauf vorgemerkt“, sagte Ulrike Hörchens, Sprecherin beim Hauptverband des deutschen Einzelhandels, dem Tagesspiegel. „Das Konsumklima liegt insgesamt immer noch ein wenig besser als zu Beginn des Vorjahres. Es besteht also kein Grund zur Sorge.“ Wie lange die Rabattschlacht aber die steigende Sparneigung der Deutschen unterdrücken kann, hängt von der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ab. men

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