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Wirtschaft: Gelbes gegen rotes Lager

gwsBei den Hauptbeteiligten am Superdeal der Touristik ist alles klar, das "gelbe Lager" zum Fort ausgebaut, um den Kampf mit den "roten" Vasallen der WestLB - TUI, LTU, Hapag Lloyd - erfolgreich zu bestehen.Die neue Gemeinsamkeit bringt eindeutig mehr Macht, Markt- und Verhandlungsmacht.

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Bei den Hauptbeteiligten am Superdeal der Touristik ist alles klar, das "gelbe Lager" zum Fort ausgebaut, um den Kampf mit den "roten" Vasallen der WestLB - TUI, LTU, Hapag Lloyd - erfolgreich zu bestehen.Die neue Gemeinsamkeit bringt eindeutig mehr Macht, Markt- und Verhandlungsmacht.Die Gemeinsamkeit bringt auch Sicherheit.Für Condor, weil sie fest mit den Neckermann-Kunden rechnen darf, für NUR, weil man in der neue Ehe jetzt vor den Gelüsten der Mutter Karstadt einigermaßen sicher ist.Die hatte es nämlich in der Vergangenheit stets auf die von der Touristik-Tochter erwirtschafteten Gewinne abgesehen, um eigene Bedürfnisse zu decken. Sicherheit mögen sich auch noch andere versprechen, doch diese Hoffnung kann sich als trügerisch herausstellen.Denn ob sich C & N nun auch für die Veranstalter-Beteiligungen der Condor als der mögliche Sanierer erweist, ist keineswegs sicher.Nur eine Reisetochter der Ferienflieger, Kreutzer-Touristik, schreibt nämlich schwarze Zahlen.Und an defizitären Gaben im Korb der Mitgift sind die Neckermänner sicher nicht interessiert. Das Gefühl von Sicherheit wird sich auch unter den Ferienfluggesellschaft im Land nur langsam einstellen: Hapag Lloyd ist außen vor, geborgen im "roten Lager", braucht die Zuneigung von NUR-Chef Beeser nicht mehr, die der zu Beginn der Liebelei mit Condor noch für die Hanseaten empfunden hatte.Aero Lloyd hingegen, als viertgrößte Chartergesellschaft im Lande, wird es unter Umständen hart treffen.Härter auf jeden Fall als Air Berlin, die zwar auch viele Neêkermann-Kunden fliegt, aber kleiner und flexibler ist und so besser auf die neuen Gegebenheiten reagieren kann. Unsicher ist, wieviel der Kunde auf das Versprechen von Lufthansa-Chef Weber geben darf, die Reisepreise werden aufgrund der Einspareffekte des Zusammenschlusses weiter sinken.Nicht nur den obersten Buchhaltern im Hause Neckermann geht es seit langem gegen den Strich, daß sie seit Jahren ein gutes Produkt gegen relativ wenig Geld hergeben müssen.Wenn nun die erhofften Synergieeffekte eintreten, wird man das Ergebnis kaum in Mark und Pfennig an den Kunden weiterreichen wollen, der nach allgemeiner Auffasssung der Branche ohnehin schon ausreichend vom Preiskampf unter den Veranstaltern profitiert.Sicher ist heute nur eins: Außerhalb des "gelben Lagers" darf sich niemand der Illusion hingeben, daß das Kartellamt dem neuen Reiseriesen die rote Karte zeigt.

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