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Wirtschaft: Geld allein schafft keine Arbeit

Von Daniel RheePiening Das Programm „Kapital für Arbeit“ ist zu kompliziert, als dass es sofort ein voller Erfolg werden könnte. So überrascht es nicht, dass die Verantwortlichen in den Betrieben erst vorsichtig ihre Möglichkeiten ausloten.

Von Daniel RheePiening

Das Programm „Kapital für Arbeit“ ist zu kompliziert, als dass es sofort ein voller Erfolg werden könnte. So überrascht es nicht, dass die Verantwortlichen in den Betrieben erst vorsichtig ihre Möglichkeiten ausloten. Oder, dass bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau zwar sehr viele Informationsanfragen aber wenig konkrete Anträge auf Förderung eingehen. Doch das wird sich hoffentlich ändern. Denn dem Programm ist Erfolg zu wünschen. Nicht nur wegen der Arbeitslosen, die dank einer staatlichen Kreditzusage für kleine und mittlere Unternehmen möglicherweise wieder einen Job finden. Das Programm hilft auch den Betrieben. Es unterstützt den Mittelstand zu einer Zeit, in der viele Unternehmer bei ihrer Bank vergebens nach einem Kredit fragen. Viele Unternehmer werden nicht abgewiesen, weil die Firma schlecht ist. Sondern weil die Zeiten schlecht sind, weil Kleinkredite viel Aufwand und wenig Profit bedeuten, weil die neuen Kreditrichtlinien streng ausgelegt werden. Das Programm Kapital für Arbeit schlägt also zwei Fliegen mit einer Klappe.

Doch es kann keine Wunder bewirken. Die Zahl der Arbeitsplätze bleibt konjunkturabhängig, daran ändert auch das neue Kreditprogramm nichts. Nur Unternehmen, die eine Besserung ihrer Geschäftslage erwarten, werden neue Leute einstellen - egal, ob sie dafür einen Kredit bekommen oder nicht. Der Erfolg von Kapital für Arbeit wird sich erst mittelfristig zeigen: Dann nämlich, wenn die Fristen für das staatlich gebundene Geld abgelaufen ist – und die heute Arbeitslosen dann immer noch ihren Job haben.

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