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Geld aus USA: Eine Million für Berliner Moped

Ein Start-up sammelt wenige Monate nach der Gründung Kapital bei amerikanischen Investoren ein. Mit dem neuen Kommunikationsdienst können Dokumente und Nachrichten rasch ausgetauscht werden.

Junge Berliner Unternehmen locken immer mehr ausländisches Kapital an. Das Start-up Moped hat gerade eine Million Dollar eingesammelt. Drei der vier Risikokapitalgeber kommen aus den USA. Ungewöhnlich ist, dass die US-Investoren bereits in einem so frühen Stadium in eine deutsche Gründung investieren. Denn Moped wurde erst vergangenen August gegründet und das Produkt kommt erst jetzt auf den Markt. Moped entwickelt einen Kommunikationsdienst, bei dem Nachrichten aber auch Dokumente einfach ausgetauscht werden können, also einen Internet-basierten Messaging Service. Dabei ist es egal, welches Gerät – ob Smartphone oder Computer – man benutzt. „Moped ist einfacher, leichter, schneller als E-Mail“, sagt der 24-jährige Gründer Schuyler Deerman.

Auch im Berliner Senat kam die Nachricht von der Finanzierung gut an. „Ich freue mich sehr, dass es Moped gelungen ist, eine Runde zur Frühphasenfinanzierung mit internationaler Beteiligung abzuschließen“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Nicolas Zimmer. „Denn gerade die Bereitstellung von privatem Wagniskapital in dieser Entwicklungsstufe ist bislang eher die Ausnahme gewesen.“ Dies zeige, dass Berlin nicht nur junge kreative Unternehmer und Entwickler anziehe, sondern dass auch US-Investoren zunehmend entdeckten, „dass Berlin ein Hotspot der Start-up-Szene ist“. Erst vergangene Woche hat der Berliner Online-Essensbestelldienst Lieferando eine Finanzierungsrunde über 15 Millionen Euro abgeschlossen. Zu den Investoren gehörte auch die australische Macquarie Capital Group.

Moped sammelte seine Million bei den Risikokapitalgebern Betaworks, Lerer Ventures und SV Angel aus den USA und Earlybird und JMES aus Berlin ein. Mit dem Geld will Gründer Deerman, der selbst Amerikaner ist und eigentlich zum Studium nach Berlin gekommen ist, das Produkt weiterentwickeln und neue Nutzer gewinnen. Zu Beginn hat Deerman von seiner Wohnung aus gearbeitet, inzwischen gehören sechs Leute zu seinem international besetzten Team. Berlin hat Deerman als Standort gewählt, weil es für junge Firmen günstige Rahmenbedingungen biete. „Hier reicht das Geld einfach länger“, sagt der 24-Jährige. „Und obwohl die Gründerszene hier noch vergleichsweise klein ist, entwickelt sich gerade ein Ökosystem, das uns voranbringt.“

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