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Wirtschaft: Geldanlage: Altersvorsorge und Internet machen Aktien populär

Geldanlagen in Aktien werden in Deutschland auf Grund der zunehmenden privaten Altersvorsorge und neuer Internet-Angebote nach Meinung von Börsenexperten rasant zunehmen. "Der deutsche Aktienmarkt ist ein boomender Markt", sagte der Chef des Deutschen Aktieninstituts, Rüdiger von Rosen, am Donnerstag in Berlin.

Geldanlagen in Aktien werden in Deutschland auf Grund der zunehmenden privaten Altersvorsorge und neuer Internet-Angebote nach Meinung von Börsenexperten rasant zunehmen. "Der deutsche Aktienmarkt ist ein boomender Markt", sagte der Chef des Deutschen Aktieninstituts, Rüdiger von Rosen, am Donnerstag in Berlin.

Im ersten Halbjahr dieses Jahres sei die Zahl der Aktionäre um rund 25 Prozent gestiegen. Mit einer Aktionärsquote von knapp 18 Prozent liege Deutschland aber immer noch hinter Ländern wie den USA und Großbritannien. Dort habe jeder zweite Haushalt direkt oder indirekt in Aktien investiert, sagte von Rosen auf dem Kongress des internationalen Aktionärsverbandes WFIC. Dieser betreut weltweit über eine Million Anleger in 16 nationalen Vereinigungen.

Das Kieler Marktforschungsunternehmen Parge & Partner kommt in einer Studie, die am Donnerstag vorgestellt wurde, zu dem Ergebnis, dass Aktien zur privaten Altersvorsorge für den Normalbürger immer noch zu riskant sind. Einer Umfrage des Unternehmens zufolge haben sich nur 3,6 Prozent der Deutschen für einen Aktienfonds zur privaten Altersvorsorge entschlossen. Rund 27 Prozent der Bundesbürger bevorzugten immer noch die Lebensversicherung, um die Rente aufzubessern. Am aufgeschlossensten für eine Aktienanlage seien technische Angestellte sowie Schüler und Studenten.

Der typische deutsche Aktionär zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist laut Rüdiger von Rosen zwischen 30 und 40 Jahre alt, männlich, lebt in West-Deutschland und hat ein Monatsverdienst zwischen 6000 und 8000 Mark. Heutige Kleinaktionäre hätten im Internet-Zeitalter wesentlich höhere Bedürfnisse. Sie forderten mehr Transparenz, schnelle Informationen und niedrige Abwicklungskosten. Darauf müssten Unternehmen, Banken und Börsen reagieren, erklärte von Rosen. "Banken und Finanzdienstleister werden in der Zukunft nur wettbewerbsfähig sein, wenn sie Privatanlegern einen schnellen Marktzugang und niedrige Transaktionskosten bieten." Das Aktieninstitut unterstützte nachdrücklich Forderungen nach einem Schulfach Wirtschaft. So könne verhindert werden, dass Anleger auf dubiose Investments hereinfallen.

Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) warb für so genannte Investmentclubs, von denen es in Deutschland derzeit weit über 5000 mit einem durchschnittlichen Volumen von 100 000 Mark gebe. Die Idee des Investmentclubs ist über 100 Jahre alt und stammt aus den USA. Dort gibt es schätzungsweise 37 000 Investmentclubs.

mot

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