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Geldpolitik: EZB hält Leitzins im Euro-Raum bei 1,0 Prozent

Die Europäische Zentralbank lässt den Leitzins wie erwartet bei 1,0 Prozent. Spannender ist für Experten die Frage, ob sich EZB-Präsident Trichet zum umstrittenen Aufkauf von Staatsanleihen äußert.

Mit niedrigen Zinsen will die Europäische Zentralbank (EZB) weiterhin die Konjunktur im Euro-Raum stützen. Die Notenbank lässt den wichtigsten Zins zur Versorgung der Banken mit Zentralbankgeld auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent. Das entschied der EZB-Rat am Donnerstag in Frankfurt. Den ersten Zinsschritt nach oben seit Mai 2009 erwarten Volkswirte inzwischen erst im nächsten Jahr. Derzeit sprechen die noch wackelige Konjunktur und die relativ geringe Inflation gegen höhere Zinsen.

Im Lauf des Donnerstags wird die Notenbank bei einer Pressekonferenz Stellung zur Veröffentlichung von Tests zur Krisentauglichkeit von Banken beziehen. Nach Informationen aus Finanzkreisen wird sich EZB-Präsident Jean-Claude Trichet zwei Tage vor der für den 23. Juli angekündigten Bekanntgabe der Daten der jüngsten Stresstests mit Europas führenden Bankern treffen.

Kritische Fragen wird sich Europas oberster Währungshüter erneut zur Rolle der Notenbank bei der Bekämpfung der Schuldenkrise in Eurostaaten wie Griechenland, Spanien und Portugal gefallen lassen müssen. Seit dem Beschluss der EZB, Staatsanleihen der hoch verschuldeten Länder aufzukaufen, halten sich Zweifel an der Unabhängigkeit der Notenbank. Allerdings erwarten Volkswirte, dass sich Trichet nicht konkret zu Dauer und Ausmaß solcher Sondermaßnahmen äußern wird. (sf/dpa)

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