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Wirtschaft: Geldwäsche: Liechtenstein will Herkunft des Kapitals prüfen

Wer bei Liechtensteiner Banken Vermögen deponieren will, muss sich in Zukunft der Bank zu erkennen geben und kann nicht mit Hilfe von Anwälten oder Treuhändern anonym im Hintergrund bleiben. Wie der Bankenverband am Mittwoch in Vaduz mitteilte, werden die Banken künftig bei allen Kunden eine so genannte Sorgfaltsprüfung vornehmen und dabei kontrollieren, ob deren Gelder nicht aus einer schmutzigen Quelle stammen.

Wer bei Liechtensteiner Banken Vermögen deponieren will, muss sich in Zukunft der Bank zu erkennen geben und kann nicht mit Hilfe von Anwälten oder Treuhändern anonym im Hintergrund bleiben. Wie der Bankenverband am Mittwoch in Vaduz mitteilte, werden die Banken künftig bei allen Kunden eine so genannte Sorgfaltsprüfung vornehmen und dabei kontrollieren, ob deren Gelder nicht aus einer schmutzigen Quelle stammen. Bislang werden in Liechtenstein Gelder, die von so genannten Intermediären wie Treuhändern und Anwälten zu den Banken gebracht wurden, nicht weiter geprüft. Die Banken sind nicht einmal verpflichtet, den Besitzer zu kennen.

Mit diesem Schritt reagiert das Fürstentum auf die internationale Kritik, Liechtenstein tue nicht genug gegen Geldwäsche. Die Regelung könnte zugleich Liechtensteiner Treuhändern und auch den im Fürstentum zahlreich vertretenen Stiftungen die Geschäftsbasis entziehen. Die Banken würden die dem internationalen Standard entsprechende "Know Your Customer-Regel" (KYC) in Zukunft auch gegenüber den Berufsgeheimnisträgern wie Treuhändern und Anwälten anwenden, erklärte der Bankenverband. Zunächst bestehe die Regel als eine freiwillige Verpflichtungserklärung. Sie soll aber so schnell wie möglich in Gesetzesform gefasst werden. Das Bankengeheimnis selbst werde nicht angetastet.

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