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Wirtschaft: "Gelebter Umweltschutz"

BERLIN (Sp).Ihren ersten Umweltbericht hat der Berliner Stromerzeuger Bewag am Donnerstag vorgelegt.

BERLIN (Sp).Ihren ersten Umweltbericht hat der Berliner Stromerzeuger Bewag am Donnerstag vorgelegt.Der Bericht bilanziert die Aufwendungen und Schadstoffreduktionen der Bewag für das Geschäftsjahr 1996/97 im Vergleich zu den Vorjahren.Demnach belaufen sich die Umweltschutz-Betriebsaufwendungen auf insgesamt 89,4 Mill.DM.Das sind vier Mill.DM mehr als im Vorjahr.Der größte Teil der Aufwendungen floß in Maßnahmen der Luftreinhaltung.Hier wurden 61,5 Mill.DM (Vorjahr 61,1 Mill.DM) aufgewendet, gefolgt vom Gewässerschutz mit 11,3 Mill.DM (11,7 Mill.DM) und von der Abfallwirtschaft mit 11,7 Mill.DM (8,5 Mill.DM).Bei ihren Bemühungen zur Luftreinhaltung verwies die Bewag besonders auf den forcierten Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung.Er leiste einen hohen Anteil am Rückgang der Schwefeldioxid-, Stickoxid- und Staubemissionen.Die Technik der Kraft-Wärme-Kopplung, bei der Strom und Wärme zugleich erzeugt werden, sei "gelebter Umweltschutz", sagte Klaus Bechtold, Mitglied des Vorstandes der Bewag.Die modernen Kombi-Anlagen erzielten einen Brennstoffenergieausnutzungsgrad von bis zu 90 Prozent."Dies ist der wirkungsvollste Beitrag zur Reinhaltung der Berliner Luft", sagte Bechtold.Gesunken sind dem Bericht zufolge auch die Wasserentnahmen und -einleitungen.1997 seien noch 1,146 Mill.Kubikmeter Kühlwasser (1,322 im Jahre 1190) entnommen und 1,103 Kubikmeter in das Oberflächenwasser eingeleitet worden (1,236).

Kern des Berichts seien die Umweltschutzleitlinien.Sie bestimmten das Handeln der Bewag in Umweltschutzfragen.Das Umweltmanagement des Unternehmens nehme alle Mitarbeiter in die Pflicht und weise Verantwortlichkeiten zu.Bechtold nannte den Konflikt zwischen Ökonomie und Ökologie eine "Gradwanderung".Der Umweltbericht scheue sich nicht, die "kniffeligen Themen" anzusprechen.Damit unterscheide er sich von "wohlgefälligen" Unternehmensbroschüren.

Der Bericht soll den Angaben zufolge alle zwei Jahre erscheinen.Er ist nicht gesetzlich vorgeschrieben.Bechtold verwies darauf, daß die Bewag den Bericht freiwillig erstelle."Wir leisten uns diese Kür, wissend, daß es bald Pflicht werden könnte." Man erwarte von der neuen Bundesregierung noch mehr Vorgaben zum Umweltschutz, die in einem Umweltschutzgesetz gebündelt werden könnten."Großemittenten wie unseren Kraftwerken wird dann mit Sicherheit besonders auf die Finger geschaut werden", sagte Bechtold.

Nach Meinung Bechtolds werden mit dem Umweltbericht vielfach geäußerte Bedenken aus dem Wege geräumt, die Bewag interessiere sich nach dem Verkauf der Mehrheitsanteile an PreussenElektra, Southern Energy und Viag nur noch für die Interessen der Anteilseigner.Das Unternehmen sei sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewußt, was unter anderem der Umweltbericht belege.

Unzufrieden ist die Bewag über die Kommunikation mit ihren Kunden.Um diese zu verbessern, hat die Bewag die Daten des Berichts auch im Internet plaziert.Der 56 Seiten starke Bericht sei zudem in großer Auflage gedruckt worden.Er könne an interessierte Bewag-Kunden verschickt werde.

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