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Gemeinsam mit Paris und Bologna: Berlin will EU-Wettbewerb für Smart-Cities gewinnen

Berlin bewirbt sich um den Zuschlag für ein prestigeträchtiges EU-Förderprogramm. Die Wirtschaftssenatorin glaubt, bei einem Zuschlag wäre es der Durchbruch für das Zukunftsthema "Smart Cities" in der Stadt.

Ob die olympische Fackel jemals wieder nach Berlin kommt, wird sich noch zeigen. Berlins Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (CDU) ist am Dienstag mit einer Delegation nach Brüssel geflogen, um immerhin schon mal einen „Leuchtturm“ in die Stadt zu holen. Mit diesem EU-Titel dürfte sich Berlin schmücken, wenn sich die Stadt – gemeinsam mit Paris und Bologna – bei einer Ausschreibung um Fördermittel gegen „ein bis zwei Dutzend“ andere Städte durchsetzt, darunter zum Beispiel Dresden.

Flughafen Tegel im Februar 2015: Von hier ist Yzer nach Brüssel geflogen - und auf diesem Gelände soll irgendwann auch "smart" gebaut werden. Mit im Bewerberteam ist die Tegel Projekt GmbH.
Flughafen Tegel im Februar 2015: Von hier ist Yzer nach Brüssel geflogen - und auf diesem Gelände soll irgendwann auch "smart" gebaut werden. Mit im Bewerberteam ist die Tegel Projekt GmbH.

© Matthias Balk/dpa

Es geht um ein prestigeträchtiges Herzstück des großen Forschungsprogramms „Horizon 2020“, bei dem die EU noch bis zum Jahr 2020 insgesamt 80 Milliarden Euro für Projekte zur Forschung und Entwicklung ausschütten will. Konkret bewerben sich die drei Städte gemeinsam um insgesamt 25 Millionen Euro im Rahmen eines Förderprogramms, das die Idee der „Smart Cities“, also der intelligent vernetzten Städte, vorantreiben soll. Die Gewinner sollen anderen Metropolen – wie ein Leuchtturm – Orientierung geben. Sieben der 25 Millionen Euro würden direkt nach Berlin fließen.

Die Bewerber sollen eine Brücke von der Energieeffizienz über erneuerbare Energien bis zur CO2-freien Mobilität schlagen. Voraussetzung ist, dass sich die Städte zu Trios zusammenschließen. Zudem sollen Verwaltung, Forschungseinrichtungen und Unternehmen eng kooperieren. „Berlin ist schon jetzt eine führende Smart City und kann mit seinen Zukunftslösungen für die Großstadt von Morgen international punkten“, sagte Yzer dem Tagesspiegel. „Wenn wir den Zuschlag für die Ausschreibung bekommen, hätte das eine Katalysatorwirkung und würde uns dem Ziel der intelligenten, der vernetzten und ressourcenschonenden Stadt sofort ein gewaltiges Stück weiterbringen.“

Berlin schickt einige der größten Namen auf dem Feld ins Rennen: Es beteiligen sich Forschungs- und Entwicklungsabteilungen von Siemens und Berliner Softwarespezialisten von Bosch, dazu die Stromnetz Berlin, also Vattenfalls Betreibergesellschaft für das Verteilnetz und Smart-City-Experten vom Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (Fokus), die sich in Charlottenburg unter anderem mit „Real-Time-Data“ beschäftigen. Dazu kommen Fachleute vom Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) am Schöneberger Gasometer, die Tegel Projekt GmbH, die Nachnutzungskonzepte für das Flughafen-Areal entwickelt, und ein Institut der TU Berlin.

Yzer und Vertreter dieser Unternehmen und Institutionen stellten ihr Projekt unter anderem beim Team von EU-Vizekommissionspräsident Jyrki Katainen vor. Der ist für Jobs, Wachstum, Investitionen und Wettbewerb zuständig. Zudem gab es einen Termin bei der Direktorin für erneuerbare Energien beim Energiekommissar. In der Senatsverwaltung spricht man von „Last-Minute-Campaigning“: Noch bis zum 7. Mai können sich Städte-Trios um den Smart-City-Leuchtturm bewerben. Der Zuschlag wird im Oktober erteilt.

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