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Wirtschaft: Gemeinsam zum Kompromiss

Viel Kommunikation, etwas Pragmatismus und möglichst wenig Bürokratie – das sind die Zutaten für neue Arbeitsplätze. So jedenfalls funktioniert es in Essen, wo Stadt, Arbeitsagentur, Unternehmer und Gewerkschaften im so genannten Essener Konsens zusammenarbeiten.

Viel Kommunikation, etwas Pragmatismus und möglichst wenig Bürokratie – das sind die Zutaten für neue Arbeitsplätze. So jedenfalls funktioniert es in Essen, wo Stadt, Arbeitsagentur, Unternehmer und Gewerkschaften im so genannten Essener Konsens zusammenarbeiten. Eine Art Bündnis für Arbeit auf kommunaler Ebene, das auch noch funktioniert. „Wir wollen Leute qualifizieren und gleichzeitig Modernisierungsprojekte in der Stadt vorantreiben“, sagt Klaus Wermker vom Essener Büro für Stadtentwicklung, der die Arbeit koordiniert.

Hat ein Mitglied des Konsenses eine gute Idee, arbeiten alle gemeinsam an der Umsetzung. Die Arbeitgeberverbände überzeugen die Unternehmer, Arbeitslose einzustellen. Die Arbeitsagentur vermittelt die richtigen Leute aus den Qualifizierungsprogrammen und die Stadt treibt die nötigen Sponsoren auf.

In den vergangen zehn Jahren hat der Essener Konsens so mehr als 1000 Arbeitsplätze geschaffen. Allein 300 sind beim Vorzeigeprojekt Triple Z entstanden, einem Gründerzentrum in einer stillgelegten Zeche. Arbeitslose in Qualifizierungsmaßnahmen sanierten die baufälligen Gebäude – unterstützt mit Fördermitteln des Landes, der EU und der Stadt.

Um das Zentrum zu betreiben, gründeten die Mitglieder des Essener Konsenses eine Aktiengesellschaft, die Triple Z AG, und ernteten damit unerwarteten Erfolg. Mehr als 40 000 Aktien wurden verkauft, an die Bürger des Stadtteils aber auch an Politprominenz von Helmut Kohl bis Oskar Lafontaine. Das Gründerzentrum läuft profitabel, mehr als 50 kleine Betriebe sind eingezogen, vom Künstler-Atelier bis zum Metallbauer.

Der Erfolg des Essener Konsenses liegt nach Meinung der Beteiligten vor allem in der Zusammenarbeit der Personen. „Alle sind bereit, Kompromisse zu schließen“, sagt Ulrich Meier, Geschäftsführer der Essener Kreishandwerkerschaft. „Sonst funktioniert es nicht.“ stek

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