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© dpa

Gemeinschaftswährung: Euro fällt auf Zweijahrestief

Der Euro ist am Mittwochmorgen kräftig abgerutscht und auf den tiefsten Stand seit fast zwei Jahren gefallen. Zeitweise kostete die europäische Gemeinschaftswährung nur noch knapp 1,27 US-Dollar.

Der Euro ist erstmals seit Februar 2007 unterhalb die Marke von 1,30 Dollar gerutscht. Die europäische Gemeinschaftswährung fiel beim Handel in Tokio am Mittwoch (05:30 Uhr MESZ) auf einen Wert von 1,2930 Dollar und sank dann noch weiter auf 1,2736 Dollar. Damit kostete die europäische Gemeinschaftswährung so wenig wie zuletzt Mitte November 2006. Am Vorabend in New York wurde der Euro mit 1,3073 Dollar gehandelt. Am 15. Juli war der Euro auf ein Allzeithoch von 1,6038 Dollar gestiegen. Seitdem verlor der Euro 19,4 Prozent seines Wertes.

Marktbeobachter nennen mehrere Gründe für die seit Sommer ausgeprägte Schwäche des Euro. In erster Linie wird auf die Angst vor einer tiefgreifenden Rezession in Europa verwiesen. Angesichts einer abnehmenden Risikoneigung zögen zudem immer mehr Anleger Kapital aus Europa ab und investierten in vergleichsweise sichere Anlagen wie amerikanische Staatsanleihen.

Spekulationen über EZB-Zinssenkung

Der Dollar profitiert dagegen seit Montag von den Äußerungen von US-Notenbankchef Ben Bernanke. Dieser hatte sich dafür ausgesprochen, dass der amerikanische Kongress einen neuen Rettungsplan für die Überwindung der Finanzkrise prüft. Analysten machen darüberhinaus Spekulationen über eine mögliche bevorstehende Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) für die Euro-Talfahrt verantwortllich.

Die breitangelegte Euro-Schwäche zeige sich auch an deutlichen Kursverlusten gegenüber anderen Währungen wie dem japanischen Yen. So sank der Euro zum Yen am Mittwoch auf den tiefsten Stand seit rund viereinhalb Jahren. Der Yen hat unterdessen gegenüber dem Dollar an Wert zugelegt, was am Mittwoch zu Kursverlusten an der Börse in Tokio führte. Der japanische Nikkei-Index verlor im Nachmittagshandel mehr als fünf Prozent. Der Dollar stürzte am Mittwoch unter die psychologisch wichtige Schwelle von 100 Yen. (iba/AFP/dpa)

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