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Euro verliert. Die Gemeinschaftswährung steht seit Wochen unter Druck.

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Gemeinschaftswährung verliert an Wert: Euro kostet zeitweise weniger als 1,18 Dollar

Billiges Öl, sinkende Lebenshaltungskosten, lockere Geldpolitik: Der Euro-Kurs rutscht auf ein neues Neun-Jahres-Tief

Die Aussicht auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik im Euro-Raum hat der Gemeinschaftswährung erneut zugesetzt. Der Euro fiel am Donnerstag bis auf 1,1781 Dollar. Er notierte damit so niedrig wie zuletzt vor neun Jahren. Immer mehr Investoren setzen darauf, dass die EZB mit dem Ankauf von Staatsanleihen versuchen wird, Deflationsgefahren in der Euro-Zone entgegenzuwirken.

Sinkende Lebenshaltungskosten schüren Deflationsangst

Die jüngsten Daten schürten die Sorgen vor einem Preisverfall: So sanken Lebenshaltungskosten im Dezember zum Vorjahr um 0,2 Prozent. Im Falle einer Deflation auf breiter Front konsumieren Verbraucher weniger, weil sie erwarten, Produkte bald noch billiger zu bekommen. Unternehmen verdienen in der Folge auch weniger und kürzen ihre Investitionen - es entsteht eine Abwärtsspirale, die nur schwer zu stoppen ist und die Wirtschaft in der Euro-Zone schwächeln lässt. Einige Marktbeobachter gehen davon aus, dass die EZB nun schon auf ihrer Sitzung am 22. Januar weitere unkonventionelle Maßnahmen beschließen könnte.

US-Geldpolitik belastet Euro-Kurs

Zusätzlich belastet wird der Euro auch durch den Kurs der Notenbank in den USA: Hier bahnt sich eine Straffung der ultralockeren Geldpolitik an, was den Dollar für Anleger attraktiver macht. Wie aus den am Mittwochabend veröffentlichten Protokollen der Fed hervorgeht, hat es die US-Notenbank mit der erwarteten Zinsanhebung allerdings nicht eilig. Experten rechnen erst für die Jahresmitte mit einer Zinserhöhung. Es wäre die erste nach sechs Jahren ultralockerer Geldpolitik. dpa

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