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Wirtschaft: Gemischte Aussichten in der Solarbranche

Solon verdient gut, senkt aber die Prognose

Berlin - Die Solarbranche glänzt erneut mit guten Geschäftszahlen. Am Dienstag veröffentlichten Solon, Q-Cells, Sunways und Solarworld ihre aktuellen Zwischenberichte. An der Börse lösten die Nachrichten indes ein gemischtes Echo aus. An Gewinn- und Umsatzsteigerungen haben sich Beobachter inzwischen gewöhnt. Umso aufmerksamer reagieren sie auf die Prognosen der Unternehmen.

Enttäuscht zeigte sich der Markt vor allem vom Berliner Solarmodulhersteller Solon. Er dämpfte trotz eines deutlichen Umsatz- und Gewinnanstiegs in den ersten neun Monaten seine Erwartungen für das Gesamtjahr. Statt eines Ergebniszuwachses von 75 Prozent rechnet Solon nun noch mit einem Plus von 50 bis 75 Prozent. Die Unsicherheiten hinsichtlich einer weiteren Förderung erneuerbarer Energien in Spanien hätten in den vergangenen Wochen zu Verzögerungen bei einzelnen Projekten geführt, hieß es. Die Aktie rutschte um 1,3 Prozent ab. Bis Ende September stieg der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf 15,5 (Vorjahreszeitraum: 8,1) Millionen Euro. Nach Steuern und Minderheiten verbuchte Solon einen Nettogewinn von 9,5 (4,5) Millionen Euro. Der Umsatz kletterte um 81 Prozent auf 218 Millionen Euro.

Der Solarzellenhersteller Q-Cells hingegen hob seine erst im August nach oben korrigierten Jahresziele an. Nachdem der Gewinn in den ersten neun Monaten überraschend stark gestiegen ist, will der nach eigenen Angaben weltweit zweitgrößte Solarzellenhersteller nach Sharp nun einen Jahresüberschuss von 85 Millionen Euro erreichen, nachdem bislang etwa 75 (Vorjahr: 39,9) Millionen Euro in Aussicht gestellt worden waren. Das Ebit soll mit bis zu 120 Millionen Euro ebenfalls höher ausfallen als bislang mit 115 Millionen Euro geplant. Der Umsatz soll dagegen unverändert um gut 75 Prozent auf rund 525 Millionen Euro steigen. Die Aktie verlor minimale 0,14 Prozent.

Mit einem Kurssprung von mehr als sieben Prozent honorierte die Börse die neuen Zahlen von Sunways. Die starke Nachfrage nach Solartechnik habe den Umsatz in den ersten neun Monaten um fast 90 Prozent auf 113 Millionen Euro steigen lassen, teilte das Unternehmen in Konstanz mit. Das Konzernergebnis stieg in den ersten neun Monaten von 1,1 Millionen Euro auf 1,8 Millionen.

Das von Shell übernommene Solargeschäft lässt die Kassen von Solarworld klingeln. Nach einem Gewinnsprung seit Jahresanfang hob der Vorstand sein Ergebnisziel erneut an. Dank eines Einmalertrages von 53,9 Millionen Euro aus der erstmaligen Einbeziehung des Shell-Geschäftes werde sich der Konzerngewinn 2006 mehr als verdoppeln. Ende September hatte Solarworld mit 103,4 (33,6) Millionen Euro das angepeilte Ziel schon erreicht, nachdem die Shell-Sparte in der Bilanz höher bewertet wird als Solarworld dafür zahlen musste. An der Börse geriet Solarworld dennoch unter Druck, die Aktie verlor 5,8 Prozent. Ein Börsianer sagte: „Wenn man den Shell-Anteil herausrechnet, sieht das alles schon nicht mehr so exorbitant gut aus.“ mot

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