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Comeback einer Ikone. General Motors gehörte von 1925 bis 2008 zum Dow-Jones-Index, in dem die 30 größten börsennotierten US-Unternehmen notiert sind. Noch 2010 will die Opel-Mutter, die zu 60 Prozent dem Staat gehört, an die Börse zurückkehren.

© AFP

General Motors: GM bestätigt Börsengang

Die Opel-Mutter General Motors reicht Unterlagen für Börsengang ein – einen genauen Zeitpunkt nennt das Unternehmen nicht.

Berlin - Passionierte Opel-Fahrer können demnächst auch die Aktien ihres Autoherstellers kaufen – wenn sie sich die Mühe machen, die Papiere in Übersee zu zeichnen. Der Mutterkonzern der deutschen Marke, General Motors (GM), hat wie erwartet am Mittwoch (Ortszeit) bei der US-Börsenaufsicht SEC die Notierung seiner Aktien in New York und Toronto beantragt – ohne zugleich den Zeitpunkt für den Börsengang zu nennen.

Diese Entscheidung ist der US-Regierung vorbehalten, die ein Jahr nach der Insolvenz des Autokonzerns noch 61 Prozent des Unternehmens besitzt. GM war deshalb zuletzt scherzhaft auch „Government Motors“ genannt worden. Washington hatte den Konzern mit 50 Milliarden Dollar vor dem Zusammenbruch bewahrt. Erwartet wird, dass der Börsengang noch vor den Kongresswahlen Ende November stattfinden wird. Offen ist auch noch, wie viele Aktien GM verkaufen wird. Zwölf Prozent der GM-Anteile gehören der kanadischen Regierung, der Rest einem von der Autogewerkschaft UAW geführten Fonds für GM-Pensionäre und den Gläubigern des Konzerns.

Das Volumen des Börsengangs werde sich an den Marktbedingungen orientieren, teilte der nach Toyota zweitgrößte Autobauer der Welt mit. Noch aber sei weder über die Zahl noch der Preis der auszugebenden Aktien entschieden worden. Die Rückkehr von GM an die Börse soll einen Teil der staatlichen Milliardenhilfen zur Rettung des Autogiganten zurückbringen. Marktbeobachter schätzen das Volumen auf zwölf bis 16 Milliarden Dollar (9,3 bis 12,4 Milliarden Euro). Dies wäre der zweitgrößte Börsengang in der US-Geschichte. Zu den zehn Banken, die GM an die Börse begleiten werden, gehört auch die Deutsche Bank. Federführend werden das Geschäft aber JP Morgan und Morgan Stanley abwickeln.

GM war von 1925 bis 2008 im Dow-Jones-Index mit den 30 größten US-Unternehmen vertreten. 2009 durchlief GM in Rekordzeit eine Insolvenz in nur sechs Wochen. Der Konzern befreite sich dabei von Schulden. GM trennte sich von den Traditionsmarken Saab, Pontiac, Saturn und Hummer und konzentriert sich seitdem auf seine erfolgreichen Modelle von Chevrolet, Buick, Cadillac, GMC und Daewoo in Südkorea. Auch gab es in den vergangenen Jahren Massenentlassungen: Beschäftigte GM 2005 noch 335 000 Menschen, waren es Ende Juni noch 208 000 weltweit. In Europa sollen bei Opel und der britischen Marke Vauxhall rund 8000 von 48 000 Stellen abgebaut werden, weniger als die Hälfte davon an den vier deutschen Standorten. Doch GM kommt wieder besser ins Geschäft. Vergangene Woche hatte der Konzern einen Milliardengewinn und einen Führungswechsel verkündet. mit dpa, AFP

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