zum Hauptinhalt

Gesundheitssystem: Kassenbeiträge steigen wieder

Schwache Wirtschaftsdynamik und steigende Gesundheitsausgaben führen zu einer Erhöhung der Beiträge für die Krankenkassen.

Den 70 Millionen gesetzlich Krankenversicherten stehen angesichts einer schwächeren Wirtschaftsdynamik und steigender Gesundheitsausgaben weitere Beitragserhöhungen ins Haus. „Ich rechne spätestens zum 1. Juli mit einer neuen Beitragserhöhungswelle“, sagte der Chef der Kaufmännischen Krankenkasse Ingo Kailuweit dem „Handelsblatt“. Viele Kassen hätten zum 1. Januar ihre Beiträge nicht in dem Umfang erhöht, wie es zur Deckung der erwarteten Ausgaben erforderlich gewesen wäre. Zum 1. Januar hatten 63 Kassen die Beiträge angehoben, 17 hatten sie gesenkt. Der Durchschnittsbeitrag aller Kassen stieg um 0,6 Punkte auf 14,82 Prozent. Kailuweit erwartet einen weiteren Anstieg auf zwischen 15,3 und 15,5 Prozent bis Jahresende.

„Wir haben die Ausgaben nach wie vor nicht im Griff“, begründete er seine negative Einschätzung. So seien die Arzneimittelausgaben in den ersten beiden Monaten zweistellig gewachsen. Gleichzeitig drückten die Abschwächung der Wirtschaftsentwicklung, der geringe Anstieg der Renten, der wachsende Niedriglohnsektor sowie die nach wie vor hohe Zahl von Arbeitslosengeld-II-Empfängern die Einnahmen der Kassen nach unten.

Auch der Schätzerkreis der Krankenkassen hat auf seiner Sitzung am 11. März seine Erwartungen für die Kasseneinnahmen im laufenden Jahr gegenüber der Prognose vom Dezember um 0,1 Prozentpunkt auf 1,4 Prozent nach unten korrigiert. Kailuweit forderte wegen der unsicheren Entwicklung, auf die Einführung des Gesundheitsfonds 2009 zu verzichten. Die Regierung sollte den Fonds vielmehr erst virtuell starten. (pt/HB)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false