zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Gewerkschaft siegt gegen Air Berlin Verdi stoppt kurzfristig Verkauf eines Callcenters

Berlin - Die Fluggesellschaft Air Berlin darf sich vorerst nicht von ihrem Berliner Service Center trennen. Der Verkauf der Abteilung mit rund 200 Mitarbeitern an den Callcenterbetreiber CCC war im Juli bekannt geworden und sollte zum kommenden Freitag, den 20.

Berlin - Die Fluggesellschaft Air Berlin darf sich vorerst nicht von ihrem Berliner Service Center trennen. Der Verkauf der Abteilung mit rund 200 Mitarbeitern an den Callcenterbetreiber CCC war im Juli bekannt geworden und sollte zum kommenden Freitag, den 20. Dezember, vollzogen werden. Am Donnerstag aber erwirkte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi vor dem Berliner Arbeitsgericht eine Einstweilige Verfügung gegen diesen geplanten Betriebsübergang, wie Verdi am Freitag mitteilte.

Air Berlins Betriebsrat und die Verdi-Tarifkommission würden nun erwarten, dass die Air Berlin „jetzt ihrer gesetzlichen und sozialen Verantwortung nachkommt und Verhandlungen für einen seriösen Interessenausgleich und einen bestandsschützenden Tarifvertrag aufnimmt“, hieß es in einer Mitteilung.

Stefan Köchling, Betriebsratsmitglied und Sprecher der Tarifkommission, sagte dazu: „Die Beschäftigten des Air Berlin Service Centers werden nicht tatenlos zusehen, wie die Air Berlin ihre Sparpolitik auf dem Rücken der Belegschaft austrägt und damit die sachkundige Betreuung ihrer Kunden aufs Spiel setzt.“

Verdi warf der Geschäftsführung vor, zu behaupten, dass die Gehälter im nunmehr schon seit 15 Jahren bestehenden Kundencenter viel zu teuer seien, obwohl die Mitarbeiter jahrelange Stagnation bei der Vergütung hätten hinnehmen müssen. „Air Berlin versucht derzeit ohne Rücksicht auf ihre Belegschaft und unter Missachtung demokratischer Mitbestimmungsrechte, ihre unternehmerische Entscheidung bis Jahresende 2013 durchzuboxen“, hieß es weiter.

Bei der Geschäftsführung der Gesellschaft wollte man zunächst die Begründung des Arbeitsgerichts abwarten, bevor der Vorgang bewertet wird. „Wir werden diese gründlich prüfen, um im Anschluss gegebenenfalls Beschwerde gegen diese Entscheidung einzulegen“, teilte Sprecherin Melanie Schyja mit. Aus Sicht von Air Berlin wird die Entscheidung des Arbeitsgerichts die Zusammenarbeit mit dem externen Spezialisten CCC höchstens zeitlich verzögern. kph

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false