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Wirtschaft: Gewerkschaft warnt: Bahn streicht 900 Schalter-Stellen Kosten im Vertrieb sollen sinken 35 Jobs am Bahnhof Zoo betroffen

(brö). Die Deutsche Bahn plant nach Angaben der Gewerkschaft Transnet, 900 Stellen in den Reisezentren der Bahnhöfe abzubauen.

(brö). Die Deutsche Bahn plant nach Angaben der Gewerkschaft Transnet, 900 Stellen in den Reisezentren der Bahnhöfe abzubauen. Dies solle bis Ende kommenden Jahres geschehen sein, erklärte Transnet am Mittwoch in Berlin. Verbunden damit sei die Schließung mehrerer Verkaufsstellen vorwiegend im ländlichen Raum. Die Bahn wollte die Zahl nicht kommentieren, bestätigte aber, dass die Personalkosten im Vertrieb weiter gesenkt werden müssten.

Der nun offenbar vorgesehene Stellenabbau stehe „im eklatanten Widerspruch“ zum Ziel des Unternehmens, mehr Service anzubieten, sagte das TransnetVorstandsmitglied Karl-Heinz Zimmermann. Es sei nicht sinnvoll, Personal an der Nahtstelle zum Kunden abzuziehen. Neben den Personalkürzungen sei damit zu rechnen, dass die Öffnungszeiten der Reisezentren eingeschränkt würden. Transnet kündigte Proteste gegen die Sparpläne an. Man wolle nun in Betriebsversammlungen über die Bahn-Pläne informieren und während dieser Zeit die Schalter geschlossen halten, hieß es.

Hintergrund ist, dass die Bahn schon seit mehreren Monaten versucht, beim Fahrkarten-Verkauf Geld zu sparen. Die Kunden sollen statt dessen ihre Tickets am Automaten, per Telefon oder über das Internet buchen. Daher bietet der Konzern ab April Vergünstigungen für diese Vertriebswege an, etwa kostenlose Reservierungen für Fahrscheine aus dem Automaten oder aus dem Internet. Sitzplatz-Buchungen am Schalter verteuern sich dagegen von 2,60 auf drei Euro.

Von den Einsparungen ist nach Angaben der Gewerkschaft auch der Bahnhof Zoologischer Garten in Berlin betroffen. Einem Transnet-Sprecher zufolge sollten im dortigen Reisezentrum 35 von insgesamt etwa 110 Stellen wegfallen. Auch diese Zahl wollte ein Bahnsprecher nicht bestätigen. Er verwies darauf, dass die Wirtschaftlichkeit der Reisezentren permanent überprüft werde und die Personalkosten des Unternehmens noch zu hoch seien. Reduziert würden sie in kleinen ebenso wie in größeren Städten. Neben dem Ausbau neuer Vertriebswege könnten die Kunden zudem in den mehr als 3000 Reisebüros Bahn-Fahrscheine kaufen. Zudem erwiesen sich die Vertriebswege Internet und Automat bei Vielfahrern als immer beliebter. Intensive Beratung wolle die Bahn aber weiterhin anbieten.

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