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Gewerkschaften: Verdi will Sozialkodex für Telekom-Beschäftigte

Seit ihrer Privatisierung im Jahr 1995 hat die Telekom jedes Jahr im Schnitt 10.000 Arbeitsplätze abgebaut – bisher immer ohne betriebsbedingte Kündigungen. "Uns geht es darum, Maßstäbe für moralisch ethisches Verhalten gegenüber den Beschäftigten zu setzen“, so ein Sprecher von Verdi.

Die Gewerkschaft Verdi fordert die Bundesregierung auf, mehr Verantwortung gegenüber den Beschäftigten der Telekom zu übernehmen. „Die Konflikte bei der Telekom nehmen kein Ende“, sagte Verdi-Vorstandsmitglied Lothar Schröder dem Tagesspiegel. Er kritisierte die „einseitige Orientierung des Managements an den Bedürfnissen des Kapitalmarktes“. Verdi will nun die Anteilseigner der Telekom zur Einhaltung sozialer Grundregeln verpflichten und hat dazu einen „Sozialkodex Telekom“ vorgelegt. Adressaten sind die Bundesregierung (32 Prozent der Anteile), der US-Finanzinvestor Blackstone (fünf Prozent) und die großen Fonds.

Seit ihrer Privatisierung im Jahr 1995 hat die Telekom jedes Jahr im Schnitt 10.000 Arbeitsplätze abgebaut – bisher immer ohne betriebsbedingte Kündigungen. „Uns geht es darum, Maßstäbe für moralisch ethisches Verhalten gegenüber den Beschäftigten zu setzen“, sagte Schröder. Der Sozialkodex sieht unter anderem vor, dass kein Mitarbeiter unter einem Mindestlohn von 7,50 Euro beschäftigt wird, dass es nicht zu betriebsbedingten Kündigungen kommt, dass die Beschäftigten nicht gedrängt werden, zur Sicherung ihrer Arbeitsplätze schlechtere Konditionen in Kauf zu nehmen, und legt dem Arbeitgeber Pflichten zur Aus- und Weiterbildung auf. Verdi fordert auch, dass die Entscheidung über eine Dividendenzahlung nicht gegen die Stimmen der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat getroffen werden. (vis)

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