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Wirtschaft: Gewinn bei Toyota bricht ein

Autokonzern tut sich seit Jahresanfang schwer

Tokio - Der japanische Autobauer Toyota hat im Kampf um die Spitzenposition auf dem Weltmarkt einen Rückschlag erlitten. Überraschend musste Firmenpräsident Katsuaki Watanabe am Donnerstag in Tokio bei der Vorstellung der Jahreszahlen bekannt geben, dass das vierte Geschäftsquartal dem Unternehmen einen Gewinnrückgang um 28 Prozent bescherte. Außerdem erwarte der Konzern auch einen deutlichen Gewinneinbruch für das kommende Geschäftsjahr, sagte Watanabe. Dieser beträgt 27,2 Prozent und lässt den Gewinn auf 1,250 Billionen Yen schrumpfen (rund 7,8 Milliarden Euro). Der Aktienkurs gab in Tokio um gut fünf Prozent nach.

Analysten hatten allenfalls mit kleinen Rückschritten gerechnet. Das Unternehmen hat seit mehreren Jahren ununterbrochen positive Ergebnisse präsentiert. Mit dem jetzigen Ergebnis dürfte Toyota im Wettbewerb mit Erzrivale General Motors (GM) wieder an Schwung verlieren. Mit dem US-Autobauer liefert sich Toyota seit Jahren ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel des größten Autokonzerns der Welt.

Konzern-Präsident Watanabe versuchte, vor allem die Erfolge des gesamten Fiskaljahres, das am 31. März 2008 endete, hervorzuheben. „In diesem Geschäftsjahr konnten wir die besten Ergebnisse erzielen, die wir jemals hatten“, sagte er. Pro Aktie kündigte er eine um 20 Yen erhöhte Dividende von 140 Yen an.

Im vergangenen Geschäftsjahr konnte Toyota seine Gewinne leicht steigern. Das Nettoergebnis legte um 4,5 Prozent auf umgerechnet 10,7 Milliarden Euro zu, das Betriebsergebnis um 1,4 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg um 9,8 Prozent auf 164,8 Milliarden Euro. Die Aussichten dürften die Aktionäre allerdings mehr interessieren. Im kommenden Geschäftsjahr werde das Betriebsergebnis voraussichtlich um 29,5 Prozent auf zehn Milliarden Euro fallen, musste Watanabe eingestehen.

Dabei hatte noch zu Beginn des Jahres alles so gut ausgesehen. Im ersten Quartal hatte Toyota mit 2,41 Millionen verkauften Fahrzeugen erstmals mehr Autos ausgeliefert als GM mit 2,25 Millionen. Den Titel als größter Autobauer der Welt (gemessen an den Verkaufszahlen) hielt GM seit 76 Jahren. Die Opel-Mutter GM musste zuletzt erneut einen Milliardenverlust einräumen. GM senkte daraufhin seine Absatzprognose für den US-Markt.

Nun hat die Wirtschaftskrise auch Toyota erwischt. Auch wenn Toyotas Senior Managing Direktor Takesi Suzuki den Begriff „Subprime-Krise“ umschiffte, konnte er nicht verschweigen, dass vor allem das Geschäft in der Region Nordamerika dramatisch zurückging. Auch auf dem deutschen Automarkt verlor Toyota. Nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie betrug das Absatzminus 17 Prozent, während deutsche Hersteller im April mit einem Absatzplus von 22 Prozent ihren Marktanteil ausbauen konnten. Der Marktanteil von Toyota ging von 4,3 Prozent auf 4,2 Prozent zurück. ke (HB)

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