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Wirtschaft: Gewinn

Auf den Gewinn kommt es an – nicht der Umsatz hält ein Unternehmen am Leben. Das wird oft genug verwechselt.

Auf den Gewinn kommt es an – nicht der Umsatz hält ein Unternehmen am Leben. Das wird oft genug verwechselt. Wer stetig Verluste „produziert“ weil seine Ausgaben höher sind als die Einnahmen steuert zielsicher auf die Pleite zu. Den Gewinn (auch Ertrag genannt) zu berechnen, könnte so einfach sein: Einnahmen minus Ausgaben gleich Gewinn. Doch diese Kalkulation kann allenfalls ein Straßenverkäufer machen, der niemanden beschäftigt, keine Fabrikhallen oder Büros braucht und keine Steuern zahlt. In einem großen Unternehmen ist die Welt komplexer, die Berechnung des Gewinns ebenso. Der operative Gewinn ist ein viel genutzter Begriff. In den Geschäftsberichten der Unternehmen ist zumeist vom Betriebsgewinn die Rede – das ist vergleichbar. Er berechnet sich ausschließlich aus allen Einnahmen und Ausgaben (etwa für Material oder Löhne), die unmittelbar in Zusammenhang mit der Herstellung eines Produkts oder einer Dienstleistung stehen. Andere Erträge (etwa aus Geldanlagen) werden nicht berücksichtigt. Deshalb ist mit dem operativen Gewinn auch noch nichts darüber gesagt, ob das Unternehmen insgesamt profitabel ist. Dafür gibt es die GewinnFormel Ebit (Ergebnis vor Zinsen und Steuern). Diese Kennziffer stammt aus der angelsächsischen Rechnungslegung und wird inzwischen auch von Unternehmen benutzt, die nach deutschen Vorschriften bilanzieren. Ebit misst den Unternehmenserfolg umfassend – nur Steuern und Zinsen bleiben außen vor, weil sie nicht die Folge der eigentlichen Geschäftstätigkeit sind. Viele Aktiengesellschaften prahlen jedoch lieber mit ihrem Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) weil es die hohen Belastungen aus Abschreibungen verschweigt. Sinn macht diese Kennziffer für junge und innovationsfreudige Firmen, die viel investieren und daher auch hohe Abschreibungen vornehmen müssen. Bei der Deutschen Telekom dagegen ist die Wahl der Kennziffer umstritten. Denn die betriebswirtschaftlichen Lasten aus Milliarden-schweren Firmenübernahmen und aus dem Kauf der teuren UMTS-Lizenz sind am Ebitda nicht abzulesen. Ebit und Ebitda sagen noch nicht alles: Ganz am Ende der Gewinn- und Verlustrechnung eines Unternehmens steht der Jahresüberschuss . Hier ist nun wirklich alles eingerechnet was durch die Bücher läuft – bis zum betriebseigenen Freizeitheim an der Ostsee. fo

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