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Wirtschaft: Gewinne, Kredite und Pensionen

Woher das weltweit investierende Kapital kommt, wer es anlegt und warum der Strom immer breiter wird

Das Kapital, das weltweit nach Anlagezielen sucht, hat viele Quellen. Investoren schöpfen es zum Teil aus eigener Kraft oder sammeln es bei Geldgebern ein.

Die Gewinne der Konzerne, die als Anleger oder Käufer auftreten, sind in den vergangenen Jahren kräftig gestiegen. Der Cash-Flow, also die aus dem operativen Geschäft fließenden freien Mittel, können nicht komplett reinvestiert oder ausgeschüttet werden. So ist die Zahl der Übernahmen und Fusionen zuletzt deutlich gestiegen. Das globale Volumen wuchs im vergangenen Jahr laut KPMG auf mehr als zwei Billionen Dollar.

Das historisch niedrige Zinsniveau der vergangenen Jahre hat Investoren zusätzlich mit preiswertem Fremdkapital versorgt. So konnten sich zum Beispiel auch Private-Equity- und Hedge-Fonds, die ihr investiertes Vermögen mit Krediten aufstocken, leichter verschulden. Ohnehin schwimmen die Beteiligungsgesellschaften, die Geschäfte mit dem Kauf und Verkauf von Firmen machen, im Geld, weil sich ihre Anleger – meist Versicherungen, Banken oder vermögende Privatleute – zu Recht hohe Renditen im Beteiligungsgeschäft versprechen und Kapital zur Verfügung stellen. Dieses Kapital haben sie zum Teil dank steigender Aktienkurse in den vergangenen drei Jahren an der Börse eingespielt. Studien erwarten, dass sich das von Hedge-Fonds bewegte Vermögen bis 2010 auf etwa zwei Billionen Dollar verdoppeln wird.

Zu den mächtigsten und finanzkräftigsten Investoren zählen weltweit die großen Pensionsfonds , nicht nur aus den USA und Kanada. So verzeichnen zum Beispiel australische Vermögensverwalter enorme Mittelzuflüsse. Der Grund: Australische Arbeitnehmer sind gesetzlich dazu verpflichtet, neun Prozent ihres Einkommens für die Altersvorsorge an Pensionsfonds abzuführen. So fließen den Versorgungskassen jedes Jahr 60 bis 80 Milliarden australische Dollar zu. Zum Vergleich: Allein der größte US-Pensionsfonds California Public Employees Retirement System (Calpers) hat ein Vermögen von 185 Milliarden Dollar.

Nicht zuletzt hat der hohe Ölpreis dazu geführt, dass die Förderländer im Nahen und Mittleren Osten glänzend verdient haben und hohe Kapitalzuflüsse verzeichnen, die teilweise auf den Weltmarkt zurückfließen. Auch aus den Wachstumsregionen in Indien und China strömt immer mehr Kapital. mot

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