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Gewinnrückgang: Bundesbank erzielt lediglich 2,2 Milliarden Euro Überschuss

Die Deutsche Bundesbank hat ihren Gewinn 2010 trotz des Wirtschaftsaufschwungs beinahe halbiert. Der Überschuss fiel auf 2,2 Milliarden Euro nach 4,1 Milliarden Euro im Krisenjahr 2009, teilte die Notenbank in Frankfurt mit.

Der Bundesbankgewinn wurde in voller Höhe an den Bund abgeführt. Der Grund für den Gewinnrückgang sei vor allem eine höhere Risikovorsorge, sagte der scheidende Bundesbankpräsident Axel Weber. Die Summe sei auf 1,6 Milliarden Euro gestiegen, was im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Finanzkrise zu sehen sei. Die Erhöhung stehe im Einklang mit der Politik der Europäischen Zentralbank (EZB), die ihre Wagnisrückstellung ebenfalls aufgestockt habe. Die Notenbanken kaufen seit Mai 2010 auch Staatsanleihen von hochverschuldeten Euro-Ländern auf. Dies geht auf einen EZB-Beschluss zurück, den Weber öffentlich kritisiert hatte.

Auch die Zinserträge als wichtigste Quelle für den Bundesbankgewinn gingen zurück: Der Nettozinsertrag sank von 4,2 Milliarden Euro auf 3,6 Milliarden Euro. Im Vorkrisenjahr 2008 hatte die Bundesbank noch einen Zinsertrag von 8,4 Milliarden Euro verbucht. Bundesbank-Vorstandsmitglied Rudolf Böhmler erklärte: "Ursächlich für den anhaltenden Rückgang der Zinserträge sind die weiterhin historisch niedrigen Leitzinsen des Eurosystems."

Der Leitzins verharrt seit Mai 2009 auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hatte am vergangenen Donnerstag überraschend deutlich angedeutet, dass schon im April mit einer Zinserhöhung zu rechnen sei. (dpa)

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