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Gewinnrückgang: Postbank weiter auf Verlustkurs

Schlechte Prognosen für die Postbank: Einschließlich des dritten Quartals 2008 verbuchte das Tochterunternehmen der Deutschen Post bereits ein Minus von 112 Millionen Euro. Sollte sich dieser Trend wie erwartet fortsetzen, schriebe die Postbank zum ersten Mal seit mehreren Jahren rote Zahlen für ein gesamtes Geschäftsjahr.

Die Postbank rechnet mit weiteren Belastungen durch die Finanzkrise und schließt das Gesamtjahr 2008 möglicherweise erstmals seit vielen Jahren mit roten Zahlen ab. Es sei nicht auszuschließen, dass die Postbank "auch für das Gesamtjahr ein negatives Ergebnis erzielt", heißt es in dem in Bonn veröffentlichten Quartalsbericht. Es wäre der erste Jahresverlust für die Post-Tochter seit dem Börsengang 2004.

In den ersten neun Monaten hatte die Post-Tochter vor allem wegen der Finanzkrise einen Verlust von 112 Millionen Euro vor Steuern verbucht. Für das vierte Quartal 2008 sei "im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Turbulenzen an den Finanzmärkten für die gesamte Bankenbranche mit weiteren finanziellen Belastungen" zu rechnen, hieß es im Quartalsbericht. Den Auswirkungen werde sich auch die Postbank nicht entziehen können. Über das laufende Jahr hinausgehend sei von anhaltend schwierigen Bedingungen an den Kapitalmärkten auszugehen.

Post-Konzern mit Problemen

Postbank-Vorstandschef Wolfgang Klein hatte bei der Vorlage der Quartalszahlen Ende Oktober bereits darauf verwiesen, dass die Postbank auch im vierten Quartal weitere Belastungen durch die Finanzkrise nicht werde vermeiden können. Für das Gesamtjahr gab er keine Prognose ab. Zuvor war die Postbank für das Gesamtjahr von einem Vorsteuergewinn von 1,1 bis 1,2 Milliarden Euro ausgegangen.

Die Deutsche Bank will nach einer festen und von der aktuellen Verlustentwicklung unberührten Vereinbarung Anfang 2009 bei der Post-Tochter mit einer Übernahme von 29,75 Prozent der Anteile für einen Kaufpreis von 2,79 Milliarden Euro von der Deutschen Post einsteigen. Als Folge trat Klein am Montag auch von seinem Vorstandsposten bei der Deutschen Post zurück, den er seit Juni hatte ruhen lassen.

Mit ihrem geplanten schrittweisen Rückzug aus der Postbank will sich die Deutsche Post auf ihr Kerngeschäft mit dem weltweiten Versand von Briefen und Paketen sowie Logistik konzentrieren. Auch der Post-Konzern wird nach Ankündigungen von Vorstandschef Frank Appel in diesem Jahr - vor allem wegen hoher Verluste in den USA - erstmals seit der Privatisierung vor gut einem Jahrzehnt rote Zahlen schreiben. (iba/dpa)

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