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GfK-Index: Dämpfer für das Konsumklima

Mit dem Wegfall der Abwrackprämie fehlt ein wichtiger Kaufanreiz. Erstmals seit vergangenem September verschlechtert sich das Konsumklima.

Das Konsumklima in Deutschland hat im Oktober einen leichten Dämpfer erhalten. Negativ auf die Kauflaune der Deutschen haben sich die zunehmenden Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt, steigende Energiepreise und das Auslaufen der Abwrackprämie ausgewirkt. Zu diesem Ergebnis kommt die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in ihrer neuen Studie.

Die Verbraucher beurteilen zwar die Konjunkturaussichten weiterhin optimistisch. Ihre eigenen wirtschaftlichen Perspektiven betrachten die Bürger nach Angaben der GfK aber etwas weniger zuversichtlich.

Beim Konsumklima-Indikator erwarten die Forscher für November ein Minus von 0,2 auf dann 4,0 Punkte. Dies ist der erste Rückgang seit September des vergangenen Jahres. Auch für das kommende Jahr erwartet die GfK noch keine wesentliche Verbesserung der Verbraucherstimmung. "Wir befinden uns zwar auf dem stetigen Weg aus der Tiefe", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. Angesichts der Lage auf dem Arbeitsmarkt und steigender Energiepreise bleibe es jedoch abzuwarten, ob der private Konsum im kommenden Jahr die Konjunktur noch so stark stützen könne wie 2009.

Der Einbruch auf dem Arbeitsmarkt werde zwar nicht so dramatisch verlaufen, wie noch vor wenigen Monaten befürchtet. "Die Arbeitslosigkeit bleibt aber der größte Bremsklotz für den Konsum", betonte Bürkl.

Steuererleichterungen, die die neue schwarz-gelbe Koalition in Aussicht gestellt hat, konnten die Konsumlaune nicht beflügeln. Rolf Bürkl sieht die Verbraucher in Wartehaltung: "Sie sind etwas verunsichert, ob die Versprechen, die vor der Wahl gemacht wurden, auch tatsächlich eingehalten werden." Sie wollten nun erst einmal abwarten, welche Be- und Entlastungen auf sie zukommen.

Wegen zunehmender Probleme am Arbeitsmarkt sehen die Bürger nach Ansicht des Forschers auch die eigene wirtschaftliche Lage nicht mehr so rosig. Sie zögerten deshalb, größere Anschaffungen zu tätigen. Bei der Bereitschaft zum Kauf eines neuen Wagens fehlten zudem nach dem Ende der Abwrackprämie wichtige Impulse.

Dennoch setzten die Verbraucher auf wirtschaftlich bessere Zeiten. "Der Aufwärtstrend bei den Konjunkturerwartungen bleibt im Herbst ungebrochen", teilte die GfK zu ihrer monatlichen Umfrage unter 2000 Verbrauchern mit. Der entsprechende Teilindikator stieg um gut fünf Punkte auf 8,7 Zähler.

Die Konsumenten gehen nach Ansicht der Marktforscher zunehmend davon aus, dass der konjunkturelle Erholungsprozess etwas schneller einsetzen wird als noch vor einigen Monaten erhofft. Zuletzt hatten dies auch die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute prognostiziert. Sie erwarten nach dem heftigen Konjunktureinbruch in diesem Jahr für 2010 ein Wachstum von 1,2 Prozent. Die meisten Experten rechnen ab Herbst allerdings mit einem kräftigen Anstieg der Arbeitslosigkeit.

Das endgültige Aus für das Versandhaus Quelle wird sich nach Einschätzung Bürkls nur wenig auf die Verbraucherstimmung im gesamten Land auswirken. "Die Verunsicherung wird sich auf die von der Schließung betroffenen Regionen und die Zulieferer beschränken", erklärte Bürkl.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters

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