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GfK-Studie: Kaufkraft sinkt im kommenden Jahr

Die Finanz- und Wirtschaftskrise kommt bei den Konsumenten im Jahr 2010 richtig an. Im Kaufkraftvergleich holt der Osten im Vergleich zu den alten Bundesländern auf.

Den Bewohnern Deutschlands steht nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im kommenden Jahr eine Kaufkraft von rund 1550 Milliarden Euro zur Verfügung. Diese Kaufkraft messe das verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Leistungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld oder Renten. Damit hätten die Deutschen 7,5 Milliarden Euro weniger zur Verfügung als im Jahr 2009. Diesem nominalen Minus steht der Studie zufolge jedoch eine voraussichtliche niedrige Inflation entgegen.

Das verfügbare Einkommen werde 2010 im Schnitt um 42 Euro pro Einwohner sinken, zitiert die Welt am Sonntag aus dem Bericht der GfK. In Relation zum Jahreseinkommen von durchschnittlich 18.904 Euro hielten sich die Verluste für den Einzelnen aber noch in Grenzen. Für dieses Jahr hatte die GfK noch einen Anstieg des Nettoeinkommens um 1,1 Prozent im Vergleich zu 2008 vorausgesagt, zugleich aber auch auf eine höhere Inflation verwiesen.

Die drei Kreise mit der höchsten Kaufkraft in Deutschland seien wie im Jahr 2009 der Hochtaunuskreis mit 27.426 Euro, der Landkreis Starnberg mit 27.095 Euro und der Landkreis München mit 26.057 Euro pro Person. Unter den 25 Kreisen mit der geringsten Kaufkraft seien nach wie vor nur ostdeutsche Kreise vertreten. Einzige westdeutsche Ausnahme bildet der Stadtkreis Bremerhaven auf Rang 401, dessen Einwohner 15.053 Euro zur Verfügung hätten.

Ein anderes Bild ergebe sich, wenn man das Kaufkraftwachstum der Bundesländer vergleiche: Hier schlage der Osten Deutschlands den Westen klar. "Gegen den Krisentrend verzeichnet der Osten fast in Gänze eine positive Kaufkraftentwicklung", sagt Simone Baecker-Neuchl, die die Studie verantwortet hat. Von den 25 Landkreisen und kreisfreien Städten mit dem größten Kaufkraftzuwachs lägen 23 in den neuen Ländern. Die Verlierer fänden sich größtenteils in wohlhabenden Bundesländern wie Baden-Württemberg und vor allem Bayern.

"Die Länder mit starker Wirtschaft sind offenbar durch die hohe Exportabhängigkeit stärker von der Krise betroffen", erklärt Baecker-Neuchl. Bayern beispielsweise führe das Bundesländer-Ranking noch immer an, aber 14 seiner Kreise befänden sich auch unter jenen 25 Kreisen und kreisfreien Städten, die 2010 wohl am meisten Boden verlieren dürften.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters

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