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HEIK AFHELDT trifft …: Giovanna Stefanel-Stoffel

Ein spürbarer Hauch Italianità weht durch das kleine, intime Büro oben im Europahaus am Pariser Platz, wenn man der so charmanten und lebhaften Signora gegenübersitzt. Die Tochter aus dem weithin bekannten Modeunternehmen Stefanel aus Norditalien möchte mit ihrem Mann Ludwig Maximilian Stoffel „aus Liebe etwas besonders Schönes hinterlassen“.

Ein spürbarer Hauch Italianità weht durch das kleine, intime Büro oben im Europahaus am Pariser Platz, wenn man der so charmanten und lebhaften Signora gegenübersitzt. Die Tochter aus dem weithin bekannten Modeunternehmen Stefanel aus Norditalien möchte mit ihrem Mann Ludwig Maximilian Stoffel „aus Liebe etwas besonders Schönes hinterlassen“. Bei einem Seminar für emotionale Intelligenz haben sie sich kennengelernt – und vor fünf Jahren geheiratet. Der schöne Schmetterling (Falfalla), als der sie sich früher gefühlt hat, der gerne sang und tanzte, mit dem erfolgreichen deutschen Immobilienmann aus Bayern. Eine offenbar gelungene Allianz. Die Projekte, die sie mit ihrer gemeinsamen Firma Stofanel Investment ausbrüten, können wahrlich begeistern. „Quality of life, without compromise“ heißt ihr Motto. Wie sich das in die Berliner Wirklichkeit transponieren lässt, kann man nicht nur in den Prospekten der aktuellen Projekte Marthashof Urban Village in Prenzlauer Berg und Tilia Living Resort – Tilia heißt die Linde – am Griebnitzsee bestaunen, sondern auch schon in der Realität. Variantenreich, eingebettet in viel Grün und Wasserflächen, schön gestaltet und nachhaltig mit den neuesten Technologien für Kühlung und Heizung. Ein weiteres Vorhaben in Dahlem für 250 bis 300 Menschen wartet auf die Genehmigung. Trotz der Krise scheinen die Häuser und Wohnungen ausreichend Käufer zu finden.

Wie kommt diese streng aufgezogene, lebensbejahende ehemalige Psychologiestudentin aus einem kleinen Ort bei Treviso auf die Idee, ihre gestalterische Begabung und Begeisterung für Architektur und Kunst im eher grauen Berlin umzusetzen? Der Anstoß kam von ihrem Mann, und sie war gleich von Berlin und seinen fast unbegrenzten Möglichkeiten begeistert. Eigentlich hatte ihr Vater für sie und ihren Bruder bestimmt, dass sie die Modefirma übernehmen sollten. Das macht nun der Bruder. Sie mochte die Firma nicht sehr, weil sie ihr in jungen Jahren „die Eltern gestohlen“ habe. Aber nach nur zwei Semestern an der Uni folgte sie doch dem Wunsch der Eltern. Es war eine harte Lehrzeit. Vor allem den Umgang mit Maschinen musste sie von Grund auf lernen, bevor sie Kollektionen entwickeln und das internationale Kreativteam führen konnte. „Wer führen will, muss Wissen haben“, war die Devise ihres Vaters. Dieses Wissen hat sie nun schon lange. Sie nutzt es als Aktionärin und Aufsichtsrätin bei Stefanel in Mailand mit 6000 Mitarbeitern und rund 500 Millionen Euro Umsatz und als Art-Direktorin der Stofanel Investment AG mit ihren 40 Mitarbeitern und aufregenden Projekten. Im Team mit Menschen zu arbeiten und Spaß zu haben, sei die „Ernährung für die Seele“, sagt sie. Wahrscheinlich gilt das auch für das Kinderprojekt in Nepal, das sie mit einer eigenen Stiftung fördert.

Ob sie heute noch tanzt und singt, hat sie nicht verraten. Vielleicht bei ihren Jogging-Runden im Tiergarten, den sie fast vor der Tür hat und ganz besonders liebt.

Heik Afheldt war Herausgeber des

Tagesspiegels.

Giovanna Stefanel-

Stoffel
(56) ist Gründerin, Mitinhaberin und Art-Direktorin der

Stofanel Investment AG und Kunstsammlerin. Sie stammt aus dem italienischen

Treviso.

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