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Wirtschaft: Goleo folgt Klinsmann

US-Investor kauft Plüschtier-Hersteller Nici

Berlin - Der pleitegegangene Hersteller des WM-Maskottchens Goleo wird von einem Finanzinvestor aus den USA übernommen. Der Plüschtierhersteller Nici aus Altenkunststadt bei Coburg werde von dem Unternehmen Strategic Value Partners (SVP) gekauft, sagte der Insolvenzverwalter Michael Jaffé am Freitag.

Goleo, den Stofflöwen ohne Hose, hatten vor der WM viele als misslungenen Entwurf kritisiert. Die Nici AG hatte mit dem Kauf der Lizenzrechte vom Fußballverband Fifa jedenfalls nicht den erhofften wirtschaftlichen Coup gelandet. Im Mai, wenige Wochen vor der WM, war das Unternehmen in die Insolvenz gerutscht. Nici-Chef und Firmengründer Ottmar Pfaff wurde zudem wegen Betrugs verhaftet. Die Staatsanwaltschaft warf ihm vor, mit Scheinrechnungen den Umsatz in die Höhe getrieben zu haben, um Verluste zu verschleiern. Die Banken soll Pfaff dabei um 40 Millionen Euro geschädigt haben. Er habe Arbeitsplätze retten wollen, rechtfertigte er sich damals.

Hatte Nici früher 580 Leute beschäftigt, sind es jetzt noch 400. „Nach dem erfolgreichen Restrukturierungsprogramm hat Nici wieder ein Profil erreicht, das eine gute Ausgangsposition für gesundes Wachstum bietet“, sagte Jaffé. Die Firma habe „wesentliche Fortschritte auf dem Weg zu einem gesunden Unternehmen gemacht“ und bleibe als ein führender Hersteller von Plüschtieren und Geschenkartikeln international präsent, sagte Insolvenzverwalter Pfaff.

Strategic Value Partners habe sich in einem intensiven Bieterverfahren als Käufer durchgesetzt, hieß es weiter. Der US-Investor werde das erfolgreiche Kerngeschäft weiterentwickeln und sei spezialisiert auf mittelständische Unternehmen in der Krise. Nici vertreibt seine Produkte über 36 Läden in Deutschland und Asien sowie mit Hilfe von Partnern in mehr als 50 Ländern.

Mit Goleo habe man im Laufe des Jahres schwarze Zahlen geschrieben, sagte ein Unternehmenssprecher dem Tagesspiegel. Seine Tage bei Nici sind allerdings gezählt: Am 31. Dezember gehen die Markenrechte zurück an die Fifa. ahe

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