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Google bekommt den Wandel seines Geschäfts zu spüren. Die Nutzung von Smartphones und Tablets nimmt rasant zu. Aber der Internet-Konzern erlöst hier pro Klick auf eine Werbeanzeige im Schnitt immer weniger.

© Reuters

Google Quartalszahlen: Gegenwind für Google - Durchschnittspreis für Werbeklicks sinkt

US-Konzern verfehlt mit den Quartalszahlen die Umsatzschätzungen von Analysten. Die Durchschnittspreise für Anzeigen auf Smartphones und Tablets sinken deutlich. Die Aktie verliert.

Der erfolgsverwöhnte Internet-Konzern Google kann auf mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets im Schnitt nicht so hohe Werbeerlöse erzielen wie auf herkömmlichen Computern. Der Durchschnittspreis für eine Online-Anzeige sank im ersten Quartal um neun Prozent, wie der US-Konzern mitteilte. Google wächst zwar weiterhin deutlich, konnte die Umsatzerwartungen der Analysten aber nicht ganz erfüllen. Die Aktien des Unternehmens standen daraufhin unter Druck.

Mit Klicks im mobilen Netz verdient Google weniger

Analysten zufolge kann der Suchmaschinen-Betreiber für Anzeigen auf Smartphones und Tablets teilweise nur die Hälfte des PC-Niveaus nehmen. Außerdem expandiert Google stark in Schwellenländern, wo für gewöhnlich auch geringere Raten genommen werden. Facebook und Twitter können ebenfalls für Werbung auf mobilen Geräten nicht so hohe Preise wie auf herkömmlichen Computern verlangen.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg der Google-Umsatz um 19 Prozent auf 15,42 Milliarden Dollar (11,1 Milliarden Euro). Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt aber mit 15,54 Milliarden Dollar gerechnet. Im Vergleich mit Yahoo ist Google damit weiterhin dominant. Die Erlöse des Rivalen legten im ersten Quartal nur minimal auf 1,08 Milliarden Dollar zu.

Yahoo will Google bei Apple verdrängen

Dennoch will Yahoo-Chefin Marissa Mayer Medienberichten zufolge Google als Standard-Suchmaschine von Apple-Geräten verdrängen. Es gebe detaillierte Vorschläge, wie die Apple-Manager überzeugt werden sollten, berichtete das Technologienachrichten-Portal “Re/code“ unter Berufung auf Yahoo-Kreise. Dem Blog “Apple Insider“ zufolge hat sich die frühere Google-Managerin Mayer schon die Unterstützung von einigen Apple-Führungskräften gesichert.

Google Search ist die Suchmaschine, die auf Apple-Produkten wie dem iPhone oder iPad voreingestellt ist. Dadurch werden riesige Mengen an Internetverkehr zu Google gelenkt, die der Konzern über die Anzeigenvermarktung zu Geld machen kann. Laut “Apple Insider“ zahlt Google Apple dafür rund eine Milliarde Dollar jährlich.

Google investiert Milliarden in neue Geschäftsfelder

Wie Yahoo will auch Google mit Zukäufen in neue Bereiche vorstoßen. Unter anderem wird auf den Minicomputer Google Glass gesetzt, der wie eine Brille getragen wird. Auch die Vernetzung von Haushaltsgeräten steht im Fokus. Im Januar hatte Google dafür den Anbieter intelligenter Wärmesteuerungen für Wohnungen, Nest, für 3,2 Milliarden Dollar übernommen.
Unter dem Strich verdiente Google im abgelaufenen Quartal 3,45 Milliarden Dollar, was einer Steigerung von drei Prozent entspricht. Belastet wurde das Ergebnis vom defizitären Handy-Hersteller Motorola. Hier fiel ein Verlust von 198 Millionen Dollar an. Motorola soll an den chinesischen PC-Hersteller Lenovo verkauft werden.

Der Google-Konkurrent Facebook will am Mittwoch kommender Woche seine jüngsten Quartalszahlen vorlegen. Twitter folgt in der Woche darauf am 29. April. Reuters

Alexei Oreskovic

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