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Gravis-Gründer Horlitz: "Steve Jobs toleriert keine Fehler"

Gravis-Chef Horlitz sprach mit dem Tagesspiegel über das Phänomen Steve Jobs.

Herr Horlitz, was war Ihre erste Reaktion auf die Nachricht von Steve Jobs?

Ich dachte: Nicht schon wieder! Die Krankheit hat ja eine Vorgeschichte. Ich kenne ihn seit Anfang der 90er Jahre persönlich, da denkt man zunächst an den Menschen.

Und welche Rolle spielt das Geschäft?

Er ist Gründer, Galionsfigur und geistiger Vater des Unternehmens. Und es ist leider nicht das erste Mal, dass er sich krankheitsbedingt zurückziehen muss. Doch die Ausfälle hatten bisher keine sichtbar negativen Konsequenzen für die Firma.

Welche Eigenschaften schätzen Sie besonders an diesem Mann?

Er ist gnadenlos, wenn es um die Qualität geht, insbesondere bei der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Er kann sich wie kaum ein Zweiter in die Rolle des Anwenders versetzen. Er setzt die Ideen mit einem Perfektionismus um, wie man ihn leider nur selten in der Industrie sieht. Man bekommt ja manchmal Produkte anderer Hersteller in die Hand, wo man sich fragt, hat das überhaupt schon mal jemand benutzt? Beim iPad, dem ersten Modell einer völlig neuen Geräteklasse, sieht man: Das ist bereits in der ersten Generation komplett durchdacht.

Wo steht sich Job vielleicht selbst im Weg?

Anfang der 80er, als er Apple im Streit verlassen hat, hieß es, dass er kein einfacher Mensch sei. Ich aber habe ihn als intelligenten und charmanten Menschen kennengelernt. Fehler seiner Mitarbeiter toleriert er allerdings nicht.

Kann Tim Cook die Lücke füllen?

Er führt ja bereits das Tagesgeschäft und ist schon deutlich länger als zehn Jahre dabei. Die Firma wäre nicht so stark gewachsen, wenn Tim Cook nicht einen phantastischen Job gemacht hätte.

Archibald Horlitz (52) ist Gründer, Inhaber und Geschäftsführer von Gravis, dem

größten Händler für Apple-Produkte und Zubehör in Europa.

Mit ihm sprach

Kevin P. Hoffmann.

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