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Wirtschaft: Greenspan schließt eine Zinserhöhung nicht aus

WASHINGTON (zz/HB/rtr).Der amerikanischen Wirtschaft drohen nach Einschätzung von Notenbankchef Alan Greenspan Gefahren in Form steigender Inflationsraten wie auch nachlassender Wachstumsraten infolge der Asienkrise.

WASHINGTON (zz/HB/rtr).Der amerikanischen Wirtschaft drohen nach Einschätzung von Notenbankchef Alan Greenspan Gefahren in Form steigender Inflationsraten wie auch nachlassender Wachstumsraten infolge der Asienkrise.Insgesamt sei der Zustand der US-Wirtschaft zwar beeindruckend, eine Zinserhöhung aber nicht auszuschließen, sagte Greenspan am Dienstag vor dem US-Kongreß.Das Risiko steigender Inflation wiege womöglich schwerer als Gefahren durch die Finanzkrise in Asien.Die Notenbank müsse möglicherweise die Leitzinsen anheben.An der New Yorker Börse gaben die Kurse nach Greenspans Rede nach.Auch der Dax verzeichnete zunächst Verluste, erholte sich aber gegen Schluß wieder.

Das derzeit hohe Kursniveau amerikanischer Aktien ist nach Ansicht von Greenspan Ausdruck der robusten US-Konjunktur bei gleichzeitig geringer Inflationserwartung.Er warnte allerdings, daß das gegenwärtige Kursniveau nur schwer zu halten sei.Wichtige "Gegenströmungen beeinflussen aber die Wirtschaft", sagte Greenspan weiter.Der US-Notenbankchef warnte, die Asienkrise könne sich weiter ausbreiten.Wegen des aus Unternehmenssicht angespannten Arbeitsmarkts bleibe das Risiko steigender Inflation beträchtlich.Auch die US-Notenbank kann bislang noch nicht das volle Ausmaß der Finanzkrise in Asien einschätzen."Der gesamte Effekt der Asienkrise auf Beschäftigung und Wirtschaft der USA steht uns noch bevor", sagte Greenspan.Sicher sei aber, daß die Schwierigkeiten in der Region jetzt auch in den USA spürbar seien.

Die steigenden Lohnforderungen hätten bislang dank der Produktivitätszuwächse nicht ernsthaft die Niedriginflations-Wirtschaft gefährdet.Auch die Stärke des Dollars sowie die hohe Konkurrenz auf den Weltmärkten würden der Preisteuerung entgegenwirken.Dies seien jedoch zum Teil nur temporäre Faktoren.Die Notenbank müsse daher wachsam bleiben, so Greenspan weiter.

Greenspan fügte allerdings hinzu, das Wachstum der US-Wirtschaft habe sich im zweiten Quartal deutlich verlangsamt.Allein der Streik beim Autokonzern General Motors habe 0,5 Prozentpunkte des Wachstums gekostet.Der starke Dollar und nachlassende Exporte amerikanischer Firmen würden das Wachstum in den kommenden Quartalen beeinträchtigen.Der US-Wirtschaft stünde eine "weiche Landung" bevor.

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