zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Grippemittel bringt Roche Milliarden

Hohe Tamiflu-Nachfrage soll auch 2010 anhalten

Basel - Der Schweizer Pharmakonzern Roche profitiert von der Nachfrage für sein Grippemittel Tamiflu. Die Verkäufe des Medikaments haben in den ersten drei Quartalen zwei Milliarden Franken (rund 1,3 Milliarden Euro) in die Kassen gespült, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Das waren 362 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im Gesamtjahr 2009 rechnet Roche mit Tamiflu-Erlösen von 2,7 Milliarden Franken. 2010 erwartet Roche noch einen Tamiflu-Umsatz von rund 700 Millionen Franken. Das ist deutlich weniger als in diesem Jahr, aber mehr als die bislang veranschlagten 400 Millionen Franken.

Die Umsatzprognose für das Pharmasegment wurde nun für das Gesamtjahr 2009 angehoben. Dank der bisher guten Geschäfte soll das Plus im hohen einstelligen Bereich liegen. Der gesamte Umsatz des Konzerns erhöhte sich im Zeitraum Januar bis September um neun Prozent auf 36,4 Milliarden Franken (rund 24 Milliarden Euro). Zum Gewinn wurden keine Angaben gemacht.

Roche-Chef Severin Schwan sprach von einem Umsatzwachstum über dem des Marktes. Er erwarte „ein sehr gutes Gesamtjahresergebnis“. Die Erlöse der größten Sparte Pharma erhöhten sich bis September um elf Prozent auf 29 Milliarden Franken. Ohne die Tamiflu-Verkäufe hätte das Plus sechs Prozent betragen. Zum Umsatzanstieg trugen neben Tamiflu vor allem Krebsmedikamente bei. Dabei übertrafen sieben Präparate die Umsatzmarke von einer Milliarde Franken. Meistverkauftes Medikament war das Krebsmittel Avastin mit 4,7 Milliarden Franken Umsatz. Das waren 26 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Daneben erzielten die Medikamente MabThera/Rituxan und Herceptin zusammen über 8,5 Milliarden Franken Umsatz. Die kleinere Sparte Diagnostika steigerte den Umsatz um vier Prozent auf 7,4 Milliarden Franken. dpa

Zur Startseite