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Wirtschaft: Großes Interesse bei Anlegern an Aktientausch der Banken

2000 Anrufer bei der Hotline / Kritik der Kleinaktionäre MÜNCHEN (tmh).Der Aktientausch zur Fusion von Bayerischer Hypotheken- und Wechsel-Bank AG und Bayerischer Vereinsbank AG (BV), beide München, stößt angeblich auf reges Interesse.

2000 Anrufer bei der Hotline / Kritik der Kleinaktionäre

MÜNCHEN (tmh).Der Aktientausch zur Fusion von Bayerischer Hypotheken- und Wechsel-Bank AG und Bayerischer Vereinsbank AG (BV), beide München, stößt angeblich auf reges Interesse."Die Hotline läuft heiß," sagte ein BV-Sprecher am Freitag in München zu Anrufen bei einem Infotelefon, über das Hypo-Aktionäre seit Montag detaillierte Informationen zum sogenannten "6:1 Clou" abrufen können.In einer ersten Stufe der Fusion bietet die BV spesenfrei Hypo-Aktionären den Tausch von je sechs Hypo-Aktien gegen ein Papier der Allianz AG aus ihrem Besitz an, um auf diese Weise 40 bis 45 Prozent Hypo-Anteile einzusammeln. Vor allem Großanleger zeigten großes Interesse am Tauschangebot, sagte der BV-Sprecher.Bis zum Freitag haben nach Angaben der BV 2000 Personen die Hotline angerufen und Informationen bestellt. Über den Umfang konkreter Tauschorders schweigt die BV.Ebenfalls in Schweigen hüllt sich die BV-Tochter Vereins- und Westbank AG, Hamburg, die den Tausch abwickelt.Das Angebot läuft noch bis 10.September und wäre mit 9 Mrd.DM Volumen nach dem Telekom-Börsengang die zweitgrößte Kapitalmarkttransaktion in Deutschland. Tauschwillige Hypo-Aktionäre können die Bank, bei der ihre Hypo-Aktien verwahrt werden, anweisen, ihre Tauschbereitschaft bei der Vereins- und Westbank anzuzeigen.Die Hamburger wollen am 16.September bekanntgeben, ob die zur Fusion nötige Quote von mindestens 40 Prozent aller Hypo-Aktien erreicht wurde.Sollten Angebote für mehr als 45 Prozent der Hypo-Anteile eingehen, wird quotal zugeteilt.Für die ersten 120 Hypo-Aktien erhalten Hypo-Aktionäre volle Zuteilung an Allianz-Aktien. Indessen hat die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) den Tausch heftig kritisiert.Während der Deal für die BV auf alle Fälle steuerfrei ist, könnten Hypo-Aktionäre vom Fiskus zur Kasse gebeten werden.Falls die Hypo-Papiere, die nun getauscht werden sollen, vor dem 16.März 1997 erworben wurden, unterliegen sie der Spekulationsfrist und würden beim Tausch wie bei einem Verkauf steuerpflichtig.Die BV kann sich dagegen auf ein Gutachten des Bundesfinanzhofs berufen, nachdem wert-, art- und funktionsgleiche Aktien steuerfrei getauscht werden können.Das können aber nur Unternehmen in Anspruch nehmen.Der steuerfreie Clou gilt nicht für Kleinanleger.Einen Rat zum Tausch gibt die SdK nicht.Falls durch den Tausch weniger als 40 Prozent der Hypo-Aktien bei der BV landen, würde die ganze Fusion platzen.Wird die Quote von 40 bis 45 Prozent erreicht, kommt es zur Verschmelzung, wobei es dann noch 27 bis 32 Prozent freie Hypo-Aktionäre gäbe.22,6 Prozent an Hypo hält die Allianz und 5,8 Prozent die Münchener Rück.Beide dürfen aus rechtlichen Gründen nicht tauschen.Diese rund 30 Prozent Hypo-Aktionäre, die Allianz und die Münchener Rück, könnten dann ihre Hypo-Anteile gegen Papiere des neuen Instituts Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG tauschen.Ermittelt wird das Tauschverhältnis auf Basis der Jahresabschlüsse von BV und Hypo für das laufende Jahr.Dieses Verhältnis steht noch nicht fest, so BV und Hypo.

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