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Wirtschaft: „Grüner Punkt“ in Bedrängnis

Dosenpfand könnte Preise treiben

Düsseldorf (cs/HB). Das Getränkepfand für Dosen und Einwegflaschen könnte ab 2004 die Lizenzgebühren für den Grünen Punkt erhöhen – und damit die Preise im Einzelhandel. „Weil diese Getränkeverpackungen seit Neujahr nicht mehr über den gelben Sack oder die gelbe Tonne entsorgt werden, fallen für uns 290 Millionen Euro Umsatz weg", sagte eine Sprecherin der Duales System Deutschland AG (DSD) dem Handelsblatt. „Langfristig wäre deshalb eine Erhöhung der Lizenzpreise denkbar."

Die neuen Pläne von Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne), möglichst alle EinwegGetränkeverpackungen mit der Pfandpflicht zu belegen, würde die Lage für die DSD noch weiter verschärfen. Bislang erzielt das Kölner Entsorgungssystem, das den Grünen Punkt in Deutschland lizensiert, 1,9 Milliarden Euro Umsatz. Zwar hat die DSD für das laufende Jahr Rückstellungen in der Bilanz gebildet. Ab dem kommenden Jahr könnte es aber eng werden – zumal ein Abbau der derzeit 380 Arbeitsplätze nicht geplant ist.

Noch hofft die DSD-Zentrale, bei den anstehenden Neuverhandlungen der Verträge mit den Entsorgungsfirmen die Preise drücken zu können. Aber auch wenn künftig in den Glascontainern und gelben Säcken 15 bis 20 Prozent weniger Abfall landet, wie die DSD vermutet, sind der Lizenzgeber und seine Partner weiter verpflichtet, Deutschlands Haushalte flächendeckend zu entsorgen.

Wird der Grüne Punkt teurer, trifft dies die Verbraucher. Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) kündigte bereits an, dass er die Preisaufschläge an die Kunden weitergeben werde.

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