zum Hauptinhalt
Apfelgrünes Unternehmen. Apple sucht nach einem neuen Image.

© dpa

Grünes Image: Apple will sich Samsung mit Umweltschutz vom Leib halten

Im Kampf um Marktanteile sind den Technologiekonzernen viele Mittel recht - vom Patentkrieg bis zum Verkaufsverbot. Nun hat Apple ein neues Feld gefunden und namhafte Unterstützer.

Apple gibt sich verstärkt das Image eines „grünen“ Elektronik-Konzerns. Der durchschnittliche Stromverbrauch seiner Geräte sei seit 2008 um 57 Prozent gesenkt worden, die Rechenzentren würden inzwischen komplett mit erneuerbarer Energie betrieben, erklärte Apple.

In einem am späten Montag veröffentlichten Video auf einer neuen Umweltschutz-Seite sagt Konzernchef Tim Cook, man wolle die Erde in einem besseren Zustand hinterlassen. Zudem gibt es detaillierte Umweltberichte für jedes Apple-Gerät und die Zusicherung, dass sie in Bauteilen weitgehend ohne schädliche Stoffe auskommen Jeder Apple Store werde künftig Produkte des Konzerns kostenlos zum Recycling entgegennehmen, kündigte die Umweltschutz-Verantwortliche von Apple, Lisa Jackson, an.

Während in der EU die Elektronik-Hersteller dazu grundsätzlich verpflichtet sind, ist die Lage in vielen anderen Regionen nicht so klar. Jackson leitete vor ihrem Job bei Apple von 2009 bis 2013 die US-Umweltschutzbehörde EPA. Das umweltfreundliche Denken soll bis ins letzte Detail gehen: So werde auch auf die Herkunft des Papiers für die Verpackungen geachtet.

Apple-Imagevideo:

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Billig-Konkurrenz aus Asien lähmt das Wachstum

Apple ist so reich und profitabel wie kaum ein anderes Unternehmen. Doch vor allem im Smartphone-Geschäft greifen Rivalen an. Neben Hauptkonkurrent Samsung kamen zuletzt chinesische Hersteller wie Huawei stärker auf. Für das vergangene Quartal rechnen Experten mit einer Stagnation auf Vorjahresniveau. Genaue Zahlen will Apple an diesem Mittwoch vorlegen.

„Die Kunden wollen das, was wir nicht haben“, hieß es schon vor einem Jahr überraschend selbstkritisch in einer internen Apple-Präsentation unter Hinweis auf das Wachstum bei Modellen mit großen Bildschirmen und niedrigen Preisen. Die Seite wurde öffentlich, nachdem Samsung sie im aktuellen Patentprozess gegen Apple in Kalifornien den Geschworenen präsentierte.

Doch die Apple-Führung um Konzernchef Tim Cook weigert sich bisher beharrlich, ein deutlich billigeres neues iPhone herauszubringen.

„Ein großer Teil des Marktes ist immer Ramsch. Wir sind nicht im Ramsch-Geschäft“, formulierte Cook sein Credo in einem Interview mit dem Magazin „Bloomberg Businessweek“ im vergangenen September. Stattdessen wolle er „wie verrückt“ um anspruchsvolle Kunden kämpfen. Dazu passt die Art und Weise, wie das Unternehmen nun seine Verantwortung für die Umwelt betont.

Umweltverantwortung als neues Statussymbol

Auch Greenpeace hatte Apple jüngst dafür gelobt, dass der Konzern die notorisch stromhungrigen Rechenzentren auf erneuerbare Energien umgestellt habe. Auch das neue riesige Hauptquartier, das gerade in Cupertino gebaut wird, soll besonders umweltfreundlich werden. Es bekomme zudem 1000 Leihfahrräder für die Mitarbeiter.

Apple-Chef Tim Cook verstärkte den Fokus auf Umweltschutz schon seit seinem Amtsantritt 2011. Bei der jüngsten Hauptversammlung Ende Februar hatte er einem Aktionär, der mehr Profit-Denken verlangt hatte, eine harsche und medienwirksame Abfuhr erteilt. „Wenn Sie wollen, dass wir nur an Rendite denken, sollten sie diese Aktien verkaufen“, erklärte er dem Vertreter des konservativen National Center for Public Policy Research, das auch für Zweifel am Klimawandel bekannt ist. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false