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Wirtschaft: Gruner+Jahr: Zweitbestes Ergebnis seiner Geschichte erreicht

Am liebsten präsentiert Gerd Schulte-Hillen, Vorstandsvorsitzender von Gruner + Jahr, Rekordergebnisse. Bei seiner letzten Bilanzpressekonferenz am Donnerstag in Hamburg, war es das mit 751 Millionen Mark zweitbeste, das er in insgesamt 19 Geschäftsjahren als Vorstand dieses Verlages verkündete.

Am liebsten präsentiert Gerd Schulte-Hillen, Vorstandsvorsitzender von Gruner + Jahr, Rekordergebnisse. Bei seiner letzten Bilanzpressekonferenz am Donnerstag in Hamburg, war es das mit 751 Millionen Mark zweitbeste, das er in insgesamt 19 Geschäftsjahren als Vorstand dieses Verlages verkündete. Schulte-Hillen wechselt in zwei Monaten in den Bertelsmann-Aufsichtsrat und übergibt die Geschäfte an seinen Nachfolger Bernd Kundrun.

Das am 30. Juni abgeschlossene Geschäftsjahr endete für Gruner + Jahr mit einer Umsatzsteigerung von 6,9 Prozent auf 5,76 Milliarden Mark. Dazu trug vor allem das gute Anzeigengeschäft bei. Bis auf das Zeitungsgeschäft legten alle Unternehmensbereiche zu. Das von Kundrun verantwortete Zeitungsressort wird insbesondere durch die Investition in die im Februar gestartete "Financal Times Deutschland", für die der Verlag eine Auflage von 57 400 Exemplaren angibt. Die wegen fehlender wirtschaftlicher Perspektive verkaufte Hamburger Morgenpost wird nicht länger konsolidiert. Die Umsatzrendite sank erneut auf nun 10,5 Prozent, der Cash Flow von 883 Millionen Mark ist ebenfalls der Zweitbeste in der Gruner + Jahr-Geschichte (plus 20,1 Prozent). Die Investionen in gedruckte und Online-Medien (Anlauf- und Entwicklungskosten) beliefen sich 1999/2000 auf 173 Millionen Mark (nach 144 im Vorjahr und 77 Millionen Mark im Geschäftsjahr 1997/98). Für die Zukunft stellte Kundrun deutlich höhere Investitionen vor allem in Multimedia-Aktivitäten in Aussicht, die das Ergebnis im kommenden Jahr belasten werden: "Die Takt-Zahl" bei der Entwicklung und Einführung neuer Spezialzeitschriften und Online-Angeboten müsse weiter erhöht werden. Zudem plant Gruner + Jahr, die Position in den USA durch Zukäufe vom siebten auf den fünften Platz zu verbessern. Dies habe Priorität im Auslandsgeschäft, das im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals knapp 2 Milliarden Mark Umsatz erwirtschaftete (plus 7,5 Prozent) und damit zu 58 Prozent zum Umsatz beitrug.

In diesem Jahr plant Gruner + Jahr noch drei neue Auslandszeitschriften: Das monatliche Wirtschaftsmagazin "Capital" in Spanien, das technologie-orientierte Verbrauchermagazin "Jack" in Italien und "National Geographic" in den Niederlanden starten noch im Laufe des nächsten Monats.

Bestätigt hat Schulte-Hillen, dass Gruner + Jahr in Österreich mit der WAZ-Gruppe und der Raiffeisen-Gruppe über gemeinsame Aktivitäten des eigenen Nachrichtenmagazins "Format" und dem Konkurrenzblatt "Profil" nachdenke. Dem Vernehmen nach geht es dabei um die Zusammenlegung einzelner Geschäftsbereiche der beiden Zeitschriften, die seit der Gründung vor zwei Jahren in ruinösem Wettbewerb stehen. In zwei Wochen sei das Ergebnis zu erwarten. "Uns geht es darum, dass die Wettbewerbsverstöße enden", sagte Schulte-Hillen.

usi

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