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Wirtschaft: Gut fürs Gewissen

Mehr Umsatz mit fair gehandelten Lebensmitteln – auch wegen teurer Rohstoffe.

Wuppertal - Der Umsatz fair gehandelter Waren ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Die „Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt“ (Gepa) erzielte im Geschäftsjahr 2011/2012 ein Umsatzplus von 5,2 Prozent auf 61,5 Millionen Euro. Dies teilte das Unternehmen am Montag in Wuppertal mit. Die Gepa ist nach eigenen Angaben Europas größtes Handelshaus für Fairtrade-Produkte.

Besonders in Supermärkten kauften Verbraucher mehr nachhaltig hergestellte Waren als im Vorjahr. Hier kletterte der Umsatz um knapp 16 Prozent auf 22,3 Millionen Euro. Das zeige, „wie vielen Menschen es wichtig ist, den Blick nicht nur auf den eigenen Profit, sondern auch auf die Menschen im Süden zu richten“, sagte Gepa-Geschäftsführer Thomas Speck. Über den Onlinevertrieb seien rund 523 000 Euro umgesetzt worden – 15,2 Prozent mehr als im Vorjahr.

Teilweise ging das Wachstum auch auf verteuerte Rohstoffe zurück. Mit Preissteigerungen von durchschnittlich sechs Prozent konnte die Gepa diese Kosten zum Teil an die Verbraucher weiterreichen. „Es ist ein schwieriges Jahr gewesen“, sagte Speck über die Jahresbilanz. „Die Rohstoffpreise sind in einer Weise explodiert, wie ich es in meinen 22 Jahren bei der Gepa nicht erlebt habe.“

Fast die Hälfte ihres Umsatzes macht das Handelshaus mit Kaffee. Im laufenden Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen hier noch einmal mit einem kräftigen Absatzschub. Ihre Produkte vertreibt die Gepa über den Lebensmitteleinzelhandel, über bundesweit gut 800 Weltläden und über Kantinen, Mensen und Bildungseinrichtungen. Neben Schokolade, Tee, Honig und anderen Lebensmitteln gehören auch Schmuck, Taschen und Küchenartikel zum Sortiment.

Die Gepa wurde 1975 vom katholischen Hilfswerk Misereor, dem Evangelischen Entwicklungsdienst (EED), dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und anderen kirchlichen Organisationen gegründet, um die Lebensbedingungen von Handwerkern und Kleinbauern in Lateinamerika, Afrika und Asien zu verbessern. dpa/KNA

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