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Wirtschaft: Gute Aussichten für das Börsenjahr 1999

FRANKFURT(MAIN) (ro).Trotz der derzeitigen Talfahrt an der Börse verbreitet die Deutsche Bank für 1999 Optimismus.

FRANKFURT(MAIN) (ro).Trotz der derzeitigen Talfahrt an der Börse verbreitet die Deutsche Bank für 1999 Optimismus.Die Europäische Währungsunion (EWU) würde vor allem europäische Aktien beflügeln, glaubt Manfred Link, Aktienexperte des Privatkundenbereichs der Deutschen Bank.Er sieht den Deutschen Aktienindex (Dax) Ende 1999 in einer Bandbreite von 5400 bis 5700 Punkten, was in der Spitze einem Zuwachs von gut 20 Prozent entsprechen würde."Es ist durchaus möglich, daß wir im nächsten Jahr auch Dax-Stände von über 6000 sehen." Bei dem für europäische Aktien wichtigen Index Euro STOXX rechnet Link mit einem Zuwachs von bis zu 26 Prozent.Viele große US-Pensionsfonds werden nach Ansicht von Link 1999 bedingt durch den Euro den europäischen Aktienmarkt "entdecken" und europäische Aktien kaufen.Dort hätten sie beträchtlichen Nachholbedarf.

Daneben glaubt der Deutschbanker an anhaltende Impulse durch Fusionen und durch Spekulationen über Firmenzusammenschlüsse.Das gelte vor allem für den Finanzbereich und die Pharmabranche.Generell müßten Unternehmen nicht mehr nach den jeweiligen nationalen Märkten betrachtet werden, sondern grenzüberschreitend nach Branchen.Bei Autoaktien ist Link eher verhalten.Dort erwartet er nur bei Einzelwerten eine weiterhin positive Entwicklung.Dies gelte vor allem für VW und für DaimlerChrysler.

Allerdings klammert die Deutsche Bank auch mögliche Risiken nicht aus.Sollte sich die Konjunktur besser entwickeln als erwartet und sollte sich Asien schneller erholen, könnte es zu "massiv steigenden Zinsen" kommen.Als problematisch erachtet Alfred Roelli, Leiter der Anlage-Strategie Privatkunden, auch den anhaltenden Verfall des Öl- und anderer Rohstoffpreise.Das verschärfe die Lage in den betroffenen Ländern.Dies und mögliche neue Probleme in den Schwellenländern könnten auch die Aktienmärkte in Europa beeindrucken.Schließlich rechnet Roelli mit einem psychologischen Effekt durch das "Jahr-2000-Problem" und die Frage, ob der Übergang nicht zu erheblichen Computerproblemen führt."Das schafft diffuse Unsicherheiten".Auch aus den USA könnten Probleme herüberschwappen: Dort seien die Gewinnerwartungen vieler Unternehmen für 1999 viel zu hoch.Mit Kursabschlägen sei deshalb zu rechnen.

Ohne Zweifel aber werde, so Roelli, 1999 das Jahr des Euro auch für die Kapitalmärkte."Der 1.Januar 1999 wird als stille Revolution über die Bühne gehen, die ein neues Zeitalter von zwei Weltreservewährungen einläutet".In Europa entstehe der weltweit zweitgrößte Kapitalmarkt mit deutlichen Vorteilen auch für die Anleger.

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