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© dpa

Wirtschaft: Hacker greifen erneut Sony an

Konzern prüft Leck in Film-Datenbank

Washington - Eine Gruppe von Internetpiraten hat nach eigenen Angaben erneut den japanischen Sony-Konzern angegriffen. Von der Internetseite SonyPictures.com hätten Hacker mehr als eine Million sensibler Nutzerdaten gestohlen, erklärte die Gruppe „Lulz Security“ am Donnerstag. Der Elektronikkonzern überprüft derzeit die Angaben der Hacker.

Über die Webseite SonyPictures.com bewirbt der Konzern unter anderem von Sony produzierte Filme. Wer sich beim E-Mail-Service der Seite anmeldet, bekommt automatisch neueste Informationen zu Filmen und Fernsehshows zugeschickt. Von dort hätten die Hacker sensible Daten gestohlen, „inklusive Passwörtern, E-Mail-Adressen, Wohnanschriften, Geburtsdaten und allen Daten zur Registrierung bei den Sony-Kundenkonten“ teilten die Hacker über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Der Angriff sei ein Kinderspiel gewesen. Kein einziger Datensatz habe verschlüsselt vorgelegen. „Sony verwahrt unverschlüsselt mehr als eine Million Kunden-Passwörter“, erklärte „Lulz Security“. Die Hacker hätten nur zugreifen müssen.

Aus Kapazitätsgründen hätten sie nicht alle Daten kopieren können. „Theoretisch hätten wir jedes kleine bisschen an Informationen abgreifen können, aber das hätte mehrere Wochen gedauert“, schreiben die Hacker. Um die Echtheit der geklauten Daten zu beweisen, machte die Gruppe Listen mit tausenden E-Mail-Adressen und Passwörtern auf der Internet-Seite Pastebin öffentlich.

Von Sony wurde der erneute Datendiebstahl zunächst nicht bestätigt. „Wir untersuchen diese Angaben“, erklärte der Vizepräsident der Sony-Tochter Sony Pictures Entertainment, Jim Kennedy. Auch inwieweit von dem möglichen Angriff deutsche Kunden betroffen sind, steht Unternehmensangaben zufolge derzeit noch nicht fest.

Sony war erst im April Ziel eines groß angelegten Hackerangriffs gewesen. Dabei wurden sensible Daten von weltweit etwa hundert Millionen Kunden des Playstation Network und des Musik- und Filmdienstes Qriocity gehackt. Später räumte der Konzern ein, dass auch Daten aus seinem Onlinespiele-Netzwerk Sony Online Entertainment (SOE) gestohlen worden waren. Daraufhin hatte Sony sämtliche Angebote zunächst gestoppt.

Am Donnerstag erklärte das japanische Unternehmen, dass es fast überall in der Welt das Playstation Network wieder freischalte. Damit hatte der Konzern bereits vor zwei Wochen wieder begonnen, den Prozess dann aber aufgrund neuer Sicherheitslücken gestoppt. AFP

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